Herr Rutemöller vertraut Ihnen die Fortuna nicht, dass Sie künftig ohne Vorstands-Amt nur noch Berater sind?
Interview „Das ist doch das, was ich mein Leben lang gemacht habe“
Düsseldorf · Erich Rutemöller versteht die neue Aufgabe nicht als Degradierung. Er arbeitet nun direkter mit den Trainern.
Die drei Jahre als Vorstand von Fortuna Düsseldorf sind sowohl für Erich Rutemöller als auch für Fortuna ereignisreich und schnell vorbei gegangen. Ab dem 1. Juli soll der 74-Jährige den Vorstand in Sachen Nachwuchsentwicklung, Trainerfortbildung und Sportkooperationen beraten. Wir sprachen mit Erich Rutemöller.
Erich Rutemöller: Ich sehe das als ganz normalen Vorgang nach den drei Jahren als Vorstand, dass man überlegt, was nun am besten ist. Zudem wurde der Vorstand verändert und die Arbeit neu ausgerichtet. Ich habe sehr gute Gespräche mit unserem Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Ernst und dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Röttgermann geführt. Die neue Aufgabe passt für mich ideal. Wenn ich über meine Kern-Kompetenzen nachdenke, liegen diese doch eindeutig in der Trainerausbildung. Das ist das, was ich mein Leben lang gemacht habe.
Ziehen Sie auch um?
Rutemöller: Ja, ich bekomme ein Büro am Flinger Broich und habe dadurch einen viel direkteren Zugang und Kontakt zu den Jugendtrainern. Ich kümmere mich dann gerne um die Trainer, die Inhalte und Organisationsdinge — das passt.
In der ersten Zeit bei Fortuna waren Sie zeitlich sehr beansprucht durch Tätigkeiten im Ausland. Beeinträchtigt das jetzt Ihre Aufgabe?
Rutemöller: Das ist jetzt anders geworden, weil alle Lehrgänge in Asien vom dortigen Kontinental-Verband abgesagt worden sind. Ganz aufhören möchte ich damit nicht. Zwei Zusagen für Aufenthalte in Afrika habe ich bereits gegeben. Man wird nicht dümmer, wenn man weiter in der Ausbildung tätig ist.
Können Sie die neue Aufgabe näher beschreiben?
Rutemöller: Ich weiß nicht, ob es so eine Funktion in anderen Vereinen gibt. Die Wichtigkeit der Trainer bei der Fortuna wird dadurch unterstrichen. So freue ich mich, dass Jens Langeneke einen der 25 Plätze bei fast 100 Bewerbern für den Fußballlehrer-Lehrgang erhalten hat. Ich möchte ein kritischer Ansprechpartner sein, um den Trainern zu helfen und mich vor Ort mit ihnen auszutauschen. Ich gebe ihnen Rückhalt und den einen oder anderen Weg vor.
Ist das eigentliche Ziel, mehr selbst ausgebildete Spieler nach oben zu führen?
Rutemöller: Das muss jetzt unser Ziel sein. Wie wir das verstärkt angehen können, werde ich mit dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Frank Schaefer, besprechen. Das wird unsere Hauptaufgabe werden. Zum Glück ist vieles gut abgedeckt und einiges auf den Weg gebracht worden. Dass Trainer nur für ihren eignen Erfolg arbeiten, darf nicht passieren. Im individuellen Training könnten wir noch mehr Akzente setzen. Und das liegt mir sehr am Herzen.