Fortuna Düsseldorf So euphorisch feiern die Fortuna-Fans im „Schmalbauch“ den Sieg gegen Augsburg
Düsseldorf · Nach dem erfolgreichen Hinrundenende waren die Fans von Fortuna Düsseldorf schon vor dem Spiel gegen Augsburg optimistisch. Nach dem Sieg war die Euphorie noch um ein vielfaches größer, aber es gab auch kritische Stimmen.
Die Winterpause hätte für die Fortuna kaum schlechter in den Zeitplan passen können. Nach der fehlerfreien englischen Woche mit drei Siegen aus drei Spielen ging es erstmal für drei Wochen auf den Trainingsplatz. Kein Wunder, dass die Fans den Rückrundenstart am Samstag in Augsburg kaum erwarten konnten. „Ich bin positiv euphorisch und glaube daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen können“, erzählte Dennis Monser (39), der sich das Spiel im Brauhaus Schmalbauch in der Birkenstraße anguckte.
Hier zog sich eine allgemeine Euphorie durch. Die meisten Zuschauer, die sich das Spiel unter gleichgesinnten in der Fankneipe angucken wollten, waren ähnlich erwartungsvoll wie er. Das Publikum war bunt zusammengesetzt, junge Familien fanden hier ebenso ein, wie alte Stammgäste und füllen das Lokal, sodass an den meisten Spieltagen reserviert werden muss. „Schon mein Opa war Stammgast hier. Es ist ein Treffpunkt in der Umgebung und zu Fortuna-Spielen kommen auch Leute von weiter weg“, erklärte Nathalie Prior, die mit Mann und kleiner Tochter zum Spiel in den Schmalbauch ging.
Fans stellen sich hinter den Trainer
Auch das Chaos um die Nicht-Verlängerung und spätere Unter-Vorbehalt-Doch-Verlängerung von Trainer Friedhelm Funkel brachte die Fans nicht aus der Ruhe. Auch wenn sie deutliche Kritik an der Vereinsführung äußerten. Dennis’ Mitgucker Thorsten Ochmann (43) resümierte zum Beispiel: „Der Schäfer war ambitioniert, was verständlich ist. Aber ich würde lieber mit Funkel absteigen als den Erfolg auf Kosten von verdienten Leuten zu erzwingen.“
Gar kein Verständnis zeigte der 64-jährige Klaus-Peter Zachel: „Es wurde unterschätzt, wie sehr die Fans hinter Funkel stehen. Aber es ist schön zu sehen was die Fans bewegen können.“ Er geht seit rund 10 Jahren zu fast allen Heimund Auswärtsspielen. Wenn es ihm nicht möglich ist, ist der Schmalbauch seine erste Alternative. Er schätzt die gute und nicht zu aggressive Atmosphäre: „Man wird ja nicht jünger.“
Dass das Spiel an diesem Samstag mit einem 2:1-Sieg endete, ließ die Gäste im Brauhaus nur weiter euphorisieren, selbst wenn es zunächst nicht danach aussah. Ein erstes Raunen ging durch die Menge als Torhüter Rensing und der Pfosten zwei erste Torschüsse abwehrten. Wie nah Freude und Leid beieinander stehen, zeigte sich dann, als Kenan Karaman sich in der 39. Minute bestmöglich durch die Abwehr dribbelte, die Fans Kollektiv zum Torjubel aufstehen wollten, doch er dann bei einem Konzentrationsfehler den Ball verlor und der potenziell gefährliche Angriff im Keim erstickte.
Parallel dazu wurden erste Smartphones gezückt, die anderen Ergebnisse gecheckt, aufgrund der Gegentore für die Kellerkonkurrenz aus Hannover, Stuttgart und Freiburg darüber geredet wie wichtig der Sieg wäre, als dann kurz darauf und kurz vor dem Halbzeitpfiff Ducksch zum 1:0 köpfte und fast alle Besucher, sowie auch der Lokalbesitzer, aufstanden und gemeinsam feierten. Dass auch das zweite Tor zur erneuten Führung in der 2. Halbzeit so spät fiel, ließ bei den lange zitternden Fans die aufstauenden Emotionen ausbrechen. Und so glaubt hier jeder weiter fest an einen Klassenerhalt und eine erfolgreiche Fortuna unter Friedhelm Funkel.