Werner Faßbender: Mr. Fortuna wird 80 Jahre
Werner Faßbender ist „seinem“ Club seit Jahrzehnten treu. Heute feiert er mit vielen ehemaligen Weggefährten.
Düsseldorf. Er ist Düsseldorfer mit Leib und Seele. „Ich bekenne mich zu dieser Stadt und zum Rheinland“, sagt Werner Faßbender. In dieser Aufzählung des Düsseldorfer Karnevalsprinzen von 1966 fehlt nur noch die Fortuna, für die er mehr als 30 Jahre tätig war. „Bis auf den Präsidentenjob habe ich eigentlich alles bei der Fortuna gemacht“, sagt er über seine große Liebe. Heute feiert „Mister Fortuna“, so wurde er deshalb lange Jahre genannt, seinen 80 Geburtstag.
Im Gespräch hört sich der Jubilar noch so jung an, als könnte er irgendwann Wolf Werner als Manager der Fortuna sogar noch einmal beerben. „Im Kopf bin ich ziemlich fit, die Knochen wollen nur nicht immer so“, sagt Faßbender, der die Pokalsiege des Fußball-Bundesligisten 1979 und 1980 und das Europapokal-Finale gegen den FC Barcelona (1979) damals als hauptamtlicher Geschäftsführer erlebte. „Früher hieß das so, heute bezeichnet man solche Leute als Manager.“
„Mädchen für alles“ hätte Faßbenders damalige Position bei der Fortuna allerdings auch treffend beschrieben. Nachdem er sich dann Anfang des neuen Jahrtausends zurückgezogen hatte, beklagte er das fehlende Innenleben des Vereins, mit dem es ständig bergab gegangen war. Faßbender hatte selbst immer viel Wert auf eine solide Finanzpolitik gelegt und nur das ausgegeben, was zur Verfügung stand. „Wir sind damals auch aufgefordert worden, einen Lothar Matthäus oder Horst Hrubesch zu verpflichten“, sagt Faßbender. „Ich halte es auch heute noch für richtig, dass wir das damals nicht gemacht haben.“
Mit viel Wohlwollen und Freude erlebte er die Wiederauferstehung des Vereins mit, ist auch heute noch oft genug in der Arena und genießt die Bundesligaspiele in Düsseldorf. Dabei sitzt nicht selten auch „mein bester Freund“ neben ihm. Die Karriere von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat er von Anfang an begleitet. „Das ist etwa so als wäre ein Messdiener zum Papst aufgestiegen“, beschreibt Faßbender die Laufbahn des ehemaligen Journalisten vom kleinen Reporter bis zum höchsten deutschen Fußball-Funktionär.
Mit Niersbach hat Faßbender seinen sportlichen Höhepunkt in Rom mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 erlebt. „Ich war nicht direkt beim DFB beschäftigt. Aber ich habe mich in der Zeit um die Betreuung des DFB-Trosses gekümmert“, sagt Werner Faßbender, der immer in seinen Aufgabenbereichen völlig aufgegangen ist.
So wie er arbeitete, spielte er auch Karten. Voller Leidenschaft ging er diesem Hobby nach. Doch viel Zeit blieb ihm dazu nicht, denn der Fußball beschäftigte ihn quasi rund um die Uhr. Die Gästeschar, die heute mit ihm feiert ist lang. Ein Name fehlt allerdings auf der Einladungsliste: Aleksandar Ristic. „Mit ihm konnte ich es nicht so gut“, sagt das Geburtstagskind.