Ziel verpasst, Ehre gerettet
Fortuna Düsseldorfs Mannschaft und Fans sind trotz des gescheiterten Aufstiegs einander wieder näher gekommen.
Düsseldorf. Die Bilder hatten Symbolcharakter. Es flossen nur wenige Tränen, und die Spieler fanden schnell den Weg zu ihren Fans. Mit hoch erhobenem Kopf klatschten sie die Fans ab, die sich trotzig ihrerseits die Feierstimmung nicht verleiden lassen wollten.
4:0 hatte ihre Mannschaft in Erfurt gewonnen. Gereicht hatte dieser Sieg nach einer starken zweiten Hälfte allerdings nicht. Da Oberhausen in Berlin mit 3:0 triumphierte, blieb der Fortuna nur der undankbare dritte Platz.
"Ich bin erst einmal sehr stolz auf die Jungs", sagte Trainer Norbert Meier, der allerdings eine gewisse Zeit gebraucht hatte, um sich den Fragen der Journalisten zu stellen.
Zu verlockend war die Aufstiegschance zuvor gewesen. "Obwohl die Spieler wussten, dass die Oberhausener in Berlin schon 2:0 in Führung lagen, haben sie alles gegeben. Das spricht wirklich für den Charakter des Teams - Kompliment."
Mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken hatten die Fortunen das Spiel begonnen. Die Mannschaft wirkte gelähmt. Es lief kaum etwas zusammen, und von Torgefährlichkeit war wenig zu spüren.
Die Nachricht von den RWO-Toren in Berlin trug zusätzlich zur Lähmung der Aktionen bei. Erst mit dem Wechsel von Ahmet Cebe ins Mittelfeld kam Bewegung ins Spiel der Gäste.
Innerhalb von acht Minuten war das Spiel gelaufen. Erst verwandelte Jens Langeneke einen Elfmeter nach einem Foul an Cebe. Dann bereitete Andreas Lambertz mustergültig für Olivier Caillas vor.
Die weiteren Tore von Bekim Kastrati und Cebe selbst drückten die Überlegenheit der zweiten Hälfte gegen nachlassende Erfurter angemessen aus.
"Ich bin besonders für unsere Fans traurig", sagte Fortunas Torjäger Axel Lawarée, der wie alle Spieler und Trainer Meier fair Glückwünsche nach Oberhausen schickte.
Über eventuell vergebene Möglichkeiten im Saisonverlauf wurde am Samstag in Erfurt nicht gesprochen.
Für Markus Anfang gab es dagegen nur Frust. Denn auch sein letzter möglicher Auftritt war für den Trainer keine Einwechslung wert.
Der Routinier, der in zehn Tagen seinen 34. Geburtstag feiert, hat keine Zukunft mehr bei der Fortuna und wird wohl nicht mehr beim Trainingsauftakt am 23.Juni dabei sein.
Auch einer oder sogar zwei von den drei Stürmern hinter dem gesetzten Axel Lawarée stehen vor einer ungewissen Zukunft in Düsseldorf.
Kenan Sahin, der zwischenzeitlich seine Klasse angedeutet hatte, verdarb sich alles mit seinem unnötigen Platzverweis in Lübeck. Seitdem läuft bei ihm nichts mehr.