Champions League: Turbine gegen VfL-Frauen 0:0

Potsdam (dpa) - Nach dem torlosen Halbfinal-Hinspiel im deutschen Champions-League-Duell zwischen Turbine Potsdam und dem VfL Wolfsburg ist noch alles offen.

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„Wenn es vor dem Spiel 50:50 war, dann weiß ich nicht, warum es jetzt anders ist“, sagte Wolfsburgs Coach Ralf Kellermann am Samstag. Für den Triple-Sieger der vergangenen Saison sei das Ergebnis aber „gefährlich“.

Die Entscheidung, wer ins Finale einzieht, fällt nun im Rückspiel. Der niedersächsische Titelverteidiger muss vor eigenem Publikum gewinnen, dem Bundesliga-Tabellenführer aus Brandenburg reicht ein Unentschieden mit mindestens einem Tor. „0:0 ist eigentlich ein günstiges Ergebnis“, meinte deswegen Turbine-Coach Bernd Schröder. Seine Verteidigerin Tabea Kemme resümierte: „Die Ausgangssituation hätte schlechter sein können.“

5110 Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion sahen eine umkämpfte und ausgeglichene Partie, auf Tore warteten sie aber vergeblich. „Es war ein typisches Unentschieden-Spiel“, urteilte Schröder. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste die besseren Chancen. Vor allem die Wolfsburger Top-Stürmerinnen Alexander Popp und Martina Müller sorgten für Gefahr. Gegen die 34-jährige Müller war Potsdams Torhüterin Ann-Katrin Berger in der 19. Minute auf dem Posten. Auch einen Schuss von VfL-Kapitän Nadine Keßler nach der anschließenden Ecke parierte die insgesamt aber nicht immer sichere Berger.

Kurz vor der Pause hatten die Gastgeberinnen großes Glück, als Wolfsburgs Angreiferin Popp der Abwehr entwischt war, allein auf das Tor zulief, aber vorbeischoss (39.). „Ich wollte ins lange Eck schießen“, ärgerte sich die Nationalspielerin nach dem Abpfiff. Da auch auf der anderen Seite ein Kopfball von Ada Hegerberg (43.) von der VfL-Verteidigung vor der Linie geklärt wurde, ging es bei Turbines 60. Auftritt in der Königsklasse torlos in die Kabine.

Nach der Pause kamen beide Bundesligisten mit viel Schwung auf den Platz zurück, beiden fehlte im Abschluss aber die Präzision. Eine große Chance von Wolfsburgs Verena Faißt klärte Mittelfeldspielerin Pauline Bremer (52.), Keßler scheiterte zudem mit einem Schuss kurz vor dem Abpfiff. „Es ist ärgerlich, dass wir das Auswärtstor nicht gemacht haben“, erklärte die Nationalspielerin.

Aber auch für Turbine ließen Genoveva Anonma (51.) und Lisa Evans (64.) Chancen aus. Julia Simic zog den Ball zudem am Pfosten vorbei (73.). Rund eine Viertelstunde vor dem Ende musste Potsdams Schweizer Nationalspielerin Lia Wälti nach einem Schlag auf den Kehlkopf vom Feld getragen werden. Schröder gab nach dem Abpfiff aber Entwarnung.

Beide Seiten hatten die deutsche Halbfinal-Partie bereits als das vorweggenommene Endspiel bezeichnet - Tore müssen nun im zweiten Aufeinandertreffen fallen. Das Finale steigt am 22. Mai in Lissabon.