WM-Quali DFB-Frauen feiern Kantersieg auf den Färöer Inseln
Torshavn (dpa) - Die am Ende sichere WM-Qualifikationen der deutschen Fußball-Frauen war nicht der Abschied von Horst Hrubesch. Trotz des 8:0 (3:0) auf den Färöer Inseln wird der Interims-Bundestrainer auch bei den Test-Länderspielen im Oktober und November noch auf der deutschen Bank sitzen.
Seine Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg verpasste mit der Schweizer Auswahl durch ein 0:0 in Polen die direkte Qualifikation für Frankreich 2019. Sie muss nun versuchen, die Schweiz in den Playoffs doch noch zur WM zu führen. Hrubesch hatte das Traineramt bei den DFB-Frauen nach der Trennung von Steffi Jones im Frühjahr interimsweise übernommen.
Den Umweg über die Playoffs ersparte sich das deutsche Team. Vor rund 700 Zuschauern im Nationalstadion von Torshavn trafen Lea Schüller (3.), Lina Magull (25.) und Leonie Maier (27.) vor der Pause. Nach dem Wechsel erhöhten Carolin Simon (58., 73.), erneut Magull (68.) sowie Alexandra Popp (71., 90.+2) ) zum auch in dieser Höhe verdienten Erfolg. Das Hinspiel hatten die deutschen Frauen sogar 11:0 gewonnen.
Der Sieg der DFB-Frauen geriet bei widrigen Bedingungen mit Regen und zehn Grad nie in Gefahr. Das schnelle Führungstor nach einer schönen Eckball-Variante nahm den Gastgeberinnen jeglichen Mut. Bis zur Pause spielten sich die deutschen Frauen ein Ecken-Verhältnis von 9:0 und 15 Chancen heraus. Womit sich auch das Manko zeigte: Wieder einmal haperte es erheblich bei der Verwertung der Möglichkeiten. Zu viele Ungenauigkeiten und Unkonzentriertheiten im Zuspiel und überhastete Abschlussaktionen brachten das Team ein ums andere Mal um den Lohn der Bemühungen.
„Wir lassen einfach zu viele Möglichkeiten aus“, sagte Hrubesch. „Hinten stehen wir gut, haben bis auf das 3:2 in Kanada alle Begegnungen zu Null gewonnen. Aber wir hatten das Problem, dass wir für vorn nichts einstudieren konnten, weil wir immer den Druck des Gewinnenmüssens hatten. Jetzt ist der Deckel drauf, jetzt können wir etwas probieren.“
Nach der Pause brachte Hrubesch mit Schweers für Schüller und Nicole Rolser für Knaak zwei neue Angreiferinnen. Die 26 Jahre alte Rolser vom FC Bayern gab dabei ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft und führte sich gut ein. Unter anderen leitete sie mit einem klugen Zuspiel das 6:0 von Popp ein, die damit ihr 42. Länderspieltor markierte. Nach einem weiteren Magull-Treffer erzielte Popp ihren 43. Treffer im Nationaltrikot. „Ich hatte eigentlich die Aufgabe, noch ein paar Tore mehr zu machen. Dass mir in der 2. Halbzeit noch zwei gelungen sind, ist gut für mein Selbstbewusstsein“, sagte die Wolfsburgerin.
Ihr wie allen anderen merkte man die Erleichterung über die direkte WM-Qualifikation an. „Jetzt ist der Druck abgefallen“, meinte Magull. Carolin Simon ergänzte selbstkritisch: „Es war ein mühseliger Weg. Wir haben es uns selbst schwer gemacht.“