DFB-Frauen heiß auf EM-Härtetest - da Mbabi fehlt
Chicago (dpa) - Mit dem doppelten Härtetest gegen die USA beginnt für Deutschlands Fußball-Frauen der EM-Countdown, doch ausgerechnet im Prestigeduell mit dem Olympiasieger fehlt die Beste.
Top-Torjägerin Celia Okoyino da Mbabi muss in der Nacht zum Sonntag in Bridgeview wegen eines Muskelfaserrisses verletzt zuschauen und wird auch in der zweiten Begegnung am 23. Oktober in East Hartford nur auf der Tribüne sitzen. „Das ist natürlich sehr schade, denn Celia ist eine wichtige Spielerin für uns. Aber mit dieser Situation müssen wir umgehen“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid.
Auch ohne die Fußballerin des Jahres, die in 70 Länderspielen 35 Tore erzielte, sind die deutschen Kickerinnen nach ihrem Spaziergang durch die EM-Qualifikation heiß auf die erste Standortbestimmung. „Das ist ein attraktiver Gegner, von dem wir lernen können. Ich bin gespannt, ob wir den Amerikanerinnen auf Augenhöhe begegnen“, erklärte Neid und fügte hinzu: „Spiele gegen die USA sind immer etwas Besonderes. Vor allem, wo sie gerade Olympiasieger geworden sind.“
In den kommenden Monaten will die Bundestrainerin ihr Personal intensiv sichten, um bei der Endrunde vom 10. bis 28. Juli 2013 in Schweden das Unternehmen Titelverteidigung mit dem stärksten Aufgebot anzugehen. „Wir wollen uns bewusst mit den stärksten Nationen messen. Da können sich die Spielerinnen zeigen und beweisen“, erläuterte Neid ihren Plan.
Die US-Girls kommen gerade recht, sind sie doch neben Weltmeister Japan das Maß der Dinge im Frauen-Fußball. Neid weiß vor allem um die geballte Offensivkraft des Vizeweltmeisters und legt verstärkt Wert auf ein gutes Abwehr- und Zweikampfverhalten. „Wir müssen kompakt stehen und dürfen uns keine Fehler erlauben“, forderte sie.
Die Defensive stabilisieren soll Rückkehrerin Kim Kulig. Nach ihrem Kreuzbandriss im verlorenen WM-Viertelfinale gegen Japan hatte die Frankfurterin 14 Monate lang gefehlt, ehe sie Mitte September mit einem Kurzeinsatz gegen Kasachstan ihr Comeback in der DFB-Auswahl feierte. „Es ist schön, wieder dabei zu sein. Das alles hat mir sehr gefehlt“, sagte die 22-Jährige.
Die Mittelfeldspielerin genießt es, wieder schmerzfrei Fußball spielen zu können. „Ich gehe mit viel Freude ans Werk“, betonte die Europameisterin von 2009. Die lange Leidenszeit habe sie als Persönlichkeit reifen lassen. „Ich hatte viel Zeit, die Dinge von außen zu betrachten, habe auf manches eine differenzierte Sichtweise erhalten. Ich bin erwachsen geworden“, berichtete Kulig.
Zu den Jungen Wilden im Team zählt sie sich nicht mehr. „Da gibt es jetzt andere. Ich bin gelassener geworden und setze mir kleine Ziele. Das Wichtigste ist, immer besser zu werden“, erzählte Kulig. Das will sie gegen die USA zeigen: „Sie haben uns bei unserer WM in Deutschland die Show gestohlen, jetzt wollen wir das hier mit ihnen genauso machen.“