DFB-Kampf um WM-Hattrick: Merkel will mitfiebern
Berlin (dpa) - Ihr operiertes Knie musste Angela Merkel noch schonen. Daumen drücken kann die Kanzlerin den deutschen Fußball-Frauen vor der Heim-WM aber schon jetzt.
„Die Vorfreude auf die WM ist groß und wird jeden Tag größer“, sagte Merkel im Kanzleramt im Beisein der Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid. Beim Auftaktspiel am 26. Juni im Berliner Olympiastadion will die Kanzlerin wie schon bei den Männern 2006 auf der Tribüne mitfiebern: „Ich möchte dabei sein, das sage ich gleich jetzt.“
Denn die Partie, zu der 70 000 Zuschauer im Endspielstadion der Männer-WM von 2006 erwartet werden, könnte der Auftakt für einen historischen Hattrick werden. Dreimal nacheinander gewann noch keine Nation den WM-Titel. Die deutschen Frauen schafften es bereits 2003 und 2007.
Den Endspielball von 2007 schaute sich Merkel dann auch genauer an; er ist Teil der Ausstellung „Frauen schreiben Fußballgeschichte“, die die Regierungschefin zusammen mit der DFB-Delegation, Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder eröffnete. Es sei eine Ausstellung der Vorfreude, meinte die Kanzlerin, die laut DFB-Präsident Theo Zwanziger durch einen Anruf bei ihm erst der Auslöser für die Bewerbung um die WM gewesen sein soll. Mit ihren Staatsgästen will sie nun jedenfalls immer einen Blick in die Ausstellung werfen.
Während die Spielerinnen fast schon ein wenig schüchtern ob der geballten nationalen Politprominenz wirkten, war Merkel gut aufgelegt. Ihr Bein legte sie nach der Meniskusoperation kurzerhand im Sitzen etwas hoch, ein Koffer unter ihrem Stuhl diente als Ablage. Die ratternden Kameras der Fotografen übertönten in dem Moment beinahe Zwanzigers Rede.
Von Beine hochlegen kann beim Team von Bundestrainerin Neid, die von Merkel als „ein echter Glücksfall“ für den deutschen Frauen-Fußball gelobt wurde, indes keine Rede sein. Umso mehr freute sich die CDU-Politikerin, dass die Spielerinnen wenige Tage vor dem Start der WM-Vorbereitung ins Kanzleramt gekommen seien.
Wenn es mit dem dritten Titel in Serie klappen könnte, „dann in Deutschland“, meinte die Bundestrainerin, die am kommenden Montag mit einem dreitägigen Technik-Lehrgang die heiße Vorbereitungsphase einläutet. Neben Kanada müssen sich die DFB-Damen in der Vorrunde mit Nigeria und Frankreich auseinandersetzen. „Die Unterstützung der Bürger und Bürgerinnen in Deutschland wird Ihnen gewiss sein“, versprach die Kanzlerin dem siebenmaligen Europameister. Es gehe auch darum, wie sie gewinnen würden, erinnerte Merkel die deutschen Elite-Kickerinnen. Das fasziniere viele.