FFC gegen Turbine: (K)ein Spiel wie jedes andere

Frankfurt/Main (dpa) - Wenn der 1. FFC Frankfurt am 21. November zum Gipfeltreffen der Frauen-Bundesliga lädt, steht nicht nur die Tabellenführung auf dem Spiel. Gegen Meister 1. FFC Turbine Potsdam geht es um Emotionen und Rivalität, um Alt gegen Jung - vielleicht auch um den nächsten Titel.

Von einer Partie zweier „Erzfeinde“ will Frankfurts Trainer Sven Kahlert aber nichts wissen. „Ein Spiel gegen Potsdam ist wie jedes andere Spiel auch“, sagte der Coach. „Was zählt, sind die drei Punkte.“

FFC gegen FFC, ein Spiel wie jedes andere? Die Tabellensituation spricht dagegen: Mit einem Punkt Vorsprung auf die arrivierten Hessinnen behauptet sich das junge Turbine-Team von Coach Bernd Schröder seit Wochen auf dem Spitzenplatz. Die anderen Erstligisten können den beiden Clubs kaum das Wasser reichen - der Rekordmeister hat zehn, Potsdam sechs Partien in Serie gewonnen. Neun Spieltage vor Saisonschluss ist es möglich, dass bei der Begegnung im Stadion am Brentanobad eine Vorentscheidung im Meisterschafts-Zweikampf fällt.

Zudem stehen sich auf beiden Seiten fast nur Nationalspielerinnen gegenüber und mit über 4000 Zuschauern fast dreimal so viele Besucher erwartet wie üblich. „Ich hoffe, dass die Emotionen der Zuschauer dazu führen, dass wir nicht nur ein Topspiel, sondern ein Riesenspiel abliefern“, erklärte Kahlert, der wie Frankfurts Manager Siegfried Dietrich auf eine Bundesliga-Rekordkulisse spekuliert. Die bisherige Bestmarke liegt bei 4320 Besuchern beim letztjährigen Duell.

Seine Emotionen hatte Kahlert im Hinspiel für einen Moment nicht unter Kontrolle. „Das ist Vergangenheit“, so der 40-Jährige, der für einen Rempler an Potsdams Tabea Kemme auf die Tribüne verbannt worden war. Kemme hatte zuvor Rot gesehen, da sie Kerstin Garefrekes den Ball ins Gesicht warf. Ob die Torjägerin nach ihrer Knieprellung und dem 35-minütigen Comeback gegen Herford erneut zum Einsatz kommt, wollen die Hessen erst kurz vor dem Anpfiff entscheiden.