Frankfurt im Endspiel-Fieber: Zwei Titel winken
Frankfurt/Main (dpa) - Schweinsteiger, Ribery & Co. lassen grüßen: Wie der FC Bayern München wollen sich die Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt mit einem doppelten Triumph im DFB-Pokal und in der Champions League für die verpasste Meisterschaft entschädigen.
Das zwölfte nationale Finale am Samstag in Köln gegen die Bayern-Frauen ist auch für den achtmaligen Rekord-Pokalsieger nicht das Highlight, sondern die Ouvertüre zum Showdown in der europäischen Königsklasse fünf Tage später mit Titelverteidiger Olympique Lyon.
Ein Triumph in der Champions League wäre der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte und würde dem derzeitigen Bundesligavierten die direkte Qualifikation für die kommende Spielzeit garantieren. Dennoch fordert FFC-Coach Sven Kahlert zunächst volle Konzentration auf den DFB-Pokal. „Es wäre fahrlässig, das Finale wegzuschenken. Dafür haben wir zu viel investiert. Und mit einem Sieg im Gepäck würden wir noch selbstbewusster nach München reisen“, erklärte er.
Wie die Bayern bei den Männern sind die Frankfurterinnen im Frauenfußball seit Jahren der von allen gejagte Branchenprimus. Im Aufgebot tummeln sich fast ausschließlich aktuelle und ehemalige Nationalspielerinnen aus mehreren Ländern. Mit 1,8 Millionen Euro ist der Etat so groß wie bei keinem anderen deutschen Verein, entsprechend ist das Selbstverständnis. „Beim 1. FFC Frankfurt hat man immer das Maximum als Zielsetzung“, sagte Kahlert.
Statt des vor der Saison erhofften Triple winken immerhin noch zwei Titel. „Wer in einem Finale steht, will natürlich auch die Trophäe mitnehmen“, meinte Kahlert. Für den 41-Jährigen und seine Spielerinnen steht viel auf dem Spiel, denn eine titellose Saison wie in Kahlerts Premierensaison 2009/10 kann und will sich der Verein nicht mehr leisten. „Für uns steht viel auf dem Spiel“, betonte Manager Siegfried Dietrich.
Er sieht die hochkarätig besetzte Mannschaft, die im Sommer mit den Nationalspielerinnen Simone Laudehr, Babett Peter und Bianca Schmitt weiter verstärkt wird, nach der verkorksten Bundesligasaison in der Pflicht. „Es ist uns noch nicht gelungen, die fantastischen Voraussetzungen mit einem bestens ausgestatteten Kader konstant auf dem Platz in Siege umzusetzen“, kritisierte Dietrich.
Dies gelang immerhin mit Abstrichen in der Champions League. Richtig überzeugend waren die Auftritte nur im Pokal, wo mit Potsdam, Wolfsburg und Duisburg die drei Topteams der Bundesliga ausgeschaltet wurden. Kahlert sieht den FFC gegen die Bayern-Kickerinnen daher auch in der Favoritenrolle, „weil wir die stärksten Gegner geschlagen haben“.
Für die Woche der Wahrheit hat Dietrich die Marschroute klar festgelegt: „Jetzt wollen wir natürlich Titel gewinnen. Wir haben nur eines im Sinn: Zum neunten Mal den Pokal nach Frankfurt zu holen. Und danach werden wir alles daransetzen, uns die europäische Krone aufzusetzen.“