Herzschlagfinale in Frauen-Bundesliga: Trio hofft

Frankfurt/Main (dpa) - Im spannendsten Titelkampf der Bundesliga-Geschichte hofft das Top-Trio des deutschen Frauenfußballs auf ein Happy End.

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Der VfL Wolfsburg, Bayern München und der 1. FFC Frankfurt träumen am letzten Spieltag noch von der Meisterschale und der Champions League - doch einer der großen Drei wird leer ausgehen. „So eng war es vorne noch nie. Es belebt die Sache. Der Frauenfußball wird dadurch interessanter und mehr wahrgenommen. Es ist einfach eine schöne Sache“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid vor dem Herzschlagfinale.

Pokalsieger Wolfsburg hält als Tabellenführer (54 Punkte) alle Trümpfe in der Hand und kann mit einem Sieg an diesem Sonntag (14.00 Uhr) beim Rivalen in Frankfurt (52) das Double perfekt machen. „Wir wollen Meister werden und so werden wir auch auftreten. Für uns zählt nur ein Sieg“, verkündete VfL-Trainer Ralf Kellermann.

Schon im Vorjahr hatten die Wolfsburgerinnen den Showdown mit Frankfurt für sich entschieden. „Natürlich gibt das zusätzliches Selbstvertrauen und Sicherheit, wenn man weiß, dass man die letzten Jahre immer schon in den entscheidenden Spielen gewonnen hat. Das ist eine mentale Stärke, die sich die Mannschaft angeeignet hat und darauf vertrauen wir auch jetzt“, erklärte Kellermann.

Strauchelt der Titelverteidiger, könnte sich der zweitplatzierte FC Bayern München (53) mit einem Erfolg gegen SGS Essen zum zweiten Mal nach 1976 die Meisterkrone schnappen. Im Erfolgsfall winkt ein besonderes Schmankerl - eine gemeinsame Meisterparty mit den Männern am 24. Mai auf dem Marienplatz. „Das erste gemischte Double der deutschen Fußball-Geschichte - das wäre überragend“, sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.

Die Bundestrainerin sieht die Münchnerinnen auf lange Sicht als dritte starke Kraft im deutschen Frauenfußball. „Die Bayern rüsten total auf. Sie wollen einfach mehr erreichen und stellen sich mittlerweile anders auf. Sie holen qualitativ gute Spielerinnen. Sie haben was vor, sie haben das Ziel, Champions League zu spielen“, sagte Neid.

Patzen die Bayern, wäre allerdings der Rekordmeister aus Frankfurt bei einem Sieg gegen Wolfsburg der lachende Dritte und würde zum achten Mal triumphieren. Vordergründig geht es Trainer Colin Bell aber um den zweiten Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt und aus eigener Kraft erreicht werden kann. „Dieses Ziel steht über allem. Dafür werden wir unser Maximum abrufen“, kündigte Bell an.

Der Champions-League-Finalist hat in diesem Jahr erst eine Niederlage kassiert - im Pokal-Halbfinale gegen Turbine Potsdam. Entsprechend groß ist die Zuversicht. „Wir haben uns dieses Endspiel durch harte Arbeit und Konstanz in den letzten Wochen und Monaten hart erarbeitet“, betonte Bell, „und wir wollen es gewinnen.“