„Ich habe hochgesteckte Ziele“ Starspielerin Sinclair möchte Nummer eins der Welt werden

Erfurt (dpa) - Christine Sinclair gehört zu den Top-Stars der Frauenfußball-Szene. Und möchte das möglichst lange noch bleiben. Am Sonntag will das die 33-jährige Kanadierin unterstreichen, wenn sie mit ihrem Team in Erfurt auf Olympiasieger Deutschland trifft.

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Weltranglistenplatz fünf jedenfalls ist ihr nicht genug. „Wir haben uns in der Weltelite etabliert und dort auch schon Topspiele gewonnen“, sagt die kanadische Rekordnationalspielerin und erwähnt den Erfolg über die DFB-Frauen im olympischen Gruppenspiel.

„Ich habe hochgesteckte Ziele und bin längst noch nicht satt. Es macht mir große Freude, dem Team auch weiterhin helfen zu können“, reagierte Sinclair im Januar deutlich auf Spekulationen über einen bevorstehenden Rücktritt.

Die 1,85 Meter große Angreiferin setzt seit Jahren Bestmarken. Mit aktuell 256 Länderspielen seit März 2000 ist sie die derzeit erfahrenste aktive Fußballerin der Welt und Nummer fünf der ewigen Bestenliste. 167 Tore machen sie zur derzeit erfolgreichsten Stürmerin der Welt. Nur die nicht mehr aktive Abby Wambach aus den USA ist mit 184 Toren besser gelistet.

Mit vier Jahren begann Christine Sinclair bei den Burnaby Bees im Großraum Vancouver zu kicken. Zum Studium ging sie nach Portland im USA-Bundesstaat Washington. Unter dem bekannten Trainer Clive Charles spielte sie für die Uni Portland und markierte 110 Toren in 94 Spielen.

Das WM-Silber 2002 mit der U20 in Edmonton, wo sie auch Torschützenkönigin und beste Spielerin des Turniers war, bedeutete den Durchbruch in einer außergewöhnlichen Karriere, die Sinclair in Kanada zur Kultfigur machte. Olympia-Bronze 2012 in London und vier Jahre später in Rio waren die bislang herausragenden Erfolge. 2015 bei der WM im eigenen Lande brachte die kanadische Post sogar eine Sinclair-Briefmarke heraus. Zudem ist sie juristische Ehrendoktorin sowohl der Simon Fraser wie auch der Kwantlen Polytechnic University in Vancouver.

Im Erfurt führt die 13-malige Fußballerin des Jahres ein kanadisches Team auf das Feld, das Großes plant. Trainer John Herdman kündigte zu Jahresbeginn vollmundig an: „Auf meiner Agenda stehen WM-Gold, Olympia-Gold und Weltranglistenplatz eins.“ Dafür ist Olympiasieger Deutschland gerade der richtige Gradmesser.