Trotz Stimmungstief: Potsdam als Favorit nach Budapest
Budapest (dpa) - Verletzungspech und eine „kollektive Verunsicherung“ plagen Bundesliga-Spitzenreiter Turbine Potsdam vor dem Auftakt in der Champions League der Fußball-Frauen am Donnerstag beim MTK Budapest.
Die Kräfteverhältnisse könnten dennoch nicht klarer sein: Potsdam als zweimaliger Cup-Sieger geht als Favorit in die Partie. „Wir brauchen an der Donau keine Angst zu haben, müssen aber bis zum Abpfiff hellwach sein“, sagte Coach Bernd Schröder.
Trotz der Tabellenführung in der Bundesliga ist Turbine mental angeschlagen. Seit dem Pokal-Aus gegen Essen, wo Potsdam trotz 2:0-Führung noch 2:3 verlor, ist das Team neben der Spur. „Wenn gegen Spielende Gegentore fallen, verfallen wir in eine kollektive Verunsicherung“, erklärte Schröder. Beleg dafür sind auch die Bundesligapartien gegen Duisburg und Hoffenheim, in denen Turbine jeweils mit 2:0 führte, am Ende aber einbrach und die Siege nach Hause zittern musste. „Das ist Kopfsache“, sagte Schröder.
So etwas abzustellen, sei jedoch schwierig. Daher komme der Champions-League-Auftakt wie gerufen. „Das ist eine machbare Aufgabe“, betonte der 71-Jährige und hat schon Olympique Lyon im Sinn. Der zweifache Champions-League-Sieger droht den Turbinen im Achtelfinale. „Wir beobachten Lyon schon sehr genau.“
Wegen Verletzungen muss Schröder auf drei Stammspielerinnen verzichten. Europameisterin Jennifer Cramer laboriert an einem Syndesmoseband-Anriss. Auch Tabea Kemme steht weiter nicht zur Verfügung, und Ada Hegerberg plagen Sprunggelenksproblemen.