Turnier-Finale gegen USA: DFB-Team will WM-Revanche

Boca Raton (dpa) - Die deutschen Fußball-Frauen wollen ihren guten Start ins Olympia-Jahr mit einem prestigeträchtigen Erfolg gegen Weltmeister USA veredeln und sich weiteres Selbstbewusstsein auf dem Weg nach Rio holen.

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„Wir werden alles, was wir haben, in das Spiel reinschmeißen und schauen, dass wir das Ding gewinnen“, sagte die deutsche Innenverteidigerin Josephine Henning vor der abschließenden Partie beim „SheBelieves Cup“ am Donnerstag (1.45 Uhr MEZ) in Boca Raton gegen die Amerikanerinnen.

Längst gelten die Duelle zwischen dem Weltranglisten-Ersten USA und der Nummer zwei aus Deutschland als Frauenfußball-Klassiker. Zuletzt kassierte das Team von Bundestrainerin Silvia Neid im WM-Halbfinale am 1. Juli 2015 in Montreal eine schmerzliche 0:2-Niederlage. Allzugern würde sich die DFB-Elf im Land des Gastgebers revanchieren und die Turniertrophäe mitnehmen. Insgesamt ist die Bilanz für den Europameister allerdings niederschmetternd. Von 33 Duellen mit den USA gewann Deutschland nur fünf, ging 21 Mal als Verlierer vom Platz. Der letzte Sieg gelang vor fast genau zehn Jahren beim Algarve-Cup.

Tabea Kemme erwartet eine „supermäßige Atmosphäre“ im 30 000 Fans fassenden Stadion der Florida Atlantic University. „Für uns ist es ja ein Auswärtsspiel. Die Stimmung wird alles noch mal anheizen. Wir wollen mit vollem Willen und voller Leidenschaft in das Spiel gehen“, versprach die Abwehrspielerin von Turbine Potsdam.

„Wir freuen uns auf das Endspiel“, sagte Neid, die jedoch kein echtes Finale ist. Beide Teams sind nach ihren Siegen gegen Frankreich und England punktgleich. Aufgrund eines mehr geschossenen Tores rangiert das DFB-Team (3:1) in der Tabelle vor den USA (2:0). So würde der Neid-Elf bereits ein Remis zum Turniersieg genügen.

Für Neid sind die Ergebnisse zwar zweitrangig, weil sie das Turnier vor allem zum Testen und Tüfteln mit Blick auf die Sommerspiele in Brasilien nutzt. Doch ein Sieg gegen den Rekord-Olympiasieger um Weltfußballerin Carli Lloyd, der in diesem Jahr in acht Länderspielen acht Siege (30:0 Tore) feierte, wäre mehr als ein Achtungserfolg vor dem in fünf Monaten beginnenden Olympia-Turnier.

„Das ist eine tolle Herausforderung gegen den Weltmeister. Es wäre wichtig, einen positiven Abschluss des Turniers zu schaffen“, sagte Sara Däbritz. Gegen die USA ist die Offensivspielerin vom Meister Bayern München nach ihrer zweiten Gelben Karte zwar nur Zuschauerin. Gleichwohl zog sie schon ein positives Fazit der ersten Rio-Etappe: „Der Turnierrhythmus ist eine sehr gute Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Nicht nur aufgrund der Top-Gegner, sondern auch wegen der Reisen und der unterschiedlichen Spielorte. Man hat aber auch gesehen, dass wir uns noch steigern müssen.“