US-Frauen nehmen Umweg zur Fußball-WM

Bridgeview (dpa) - Die Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2011 in Deutschland ist um eine Attraktion reicher. Weltranglisten-Primus und Olympiasieger USA sicherte sich, zwei Tage vor der WM-Auslosung in Frankfurt/Main, das 16. und letzte Ticket für die Endrunde vom 26. Juni bis 17. Juli.

Die Amerikanerinnen setzten sich wie eine Woche zuvor in Padua auch im Relegationsrückspiel in Bridgeview/Illinois gegen Italien mit 1:0 durch. „Wir mussten einen etwas anderen Weg gehen, als wir es ursprünglich vorhatten. Aber dieses Team ist belastbar. Wir haben nie aufgegeben und nie den Glauben an uns verloren“, sagte Stürmerin Aby Wambach.

Nachdem das Team der schwedischen Trainerin Pia Sundhage Anfang November die direkte WM-Qualifikation durch einen dritten Platz bei der kontinentalen Ausscheidung hinter Kanada und Mexiko verpasst hatte, musste der zweimalige Weltmeister dem Umweg über die Relegation gehen. Im Rückspiel sorgte Stürmerin Amy Rodriguez mit ihrem Siegtreffer in der 40. Minute für die Entscheidung. „Es klingt zwar nach Klischee, aber dieser Sieg macht uns stärker“, betonte Rodriguez.

Die Amerikanerinnen gelten neben Gastgeber Deutschland und Brasilien als WM-Topfavorit. Dennoch sieht Ex-Nationalspielerin Julie Foudy, die 1991 und 1999 mit den USA den Titel holte, die holprige Qualifikation als Warnung. „Die Leute in unserem Land denken immer, die USA sind so gut, die qualifizieren sich sowieso immer. Sie realisieren nicht, dass der Rest der Welt viel besser geworden ist.“ Zudem haben sich England, Schweden, Norwegen, Frankreich, Australien, Japan, Nordkorea, Neuseeland, Mexiko, Kanada, Nigeria, Kolumbien und Äquatorialguinea für die WM qualifiziert.