Freitag zu Skandal: Nur staatliche Ermittler zielführend
Berlin (dpa) - Die SPD-Politikerin Dagmar Freitag hat als Vorsitzende des Bundestag-Sportausschusses große Zweifel, dass dem Deutschen Fußball-Bundes die Aufarbeitung der WM-Affäre 2006 gelingt.
Der DFB untersucht die Vorgänge um die ominöse Zahlung von 6,7 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Heim-WM 2006 sowohl intern als auch durch eine beauftragte Kanzlei. Dazu sagte Freitag der „Mittelbayerische Zeitung“: „Persönlich glaube ich, dass es nur zielführend ist, wenn sich staatliche Ermittler mit der Materie befassen.“
Dazu erklärte die Politikerin: „Ich traue diese Aufklärung weder einer internen Kommission innerhalb des DFB noch der extern eingeschalteten Wirtschaftsprüfungskanzlei zu, zumal ja jetzt auch noch private Verbindungen zwischen einem Mitarbeiter dieser Kanzlei und einem führenden Vertreter des DFB bekanntgeworden sind.“
Mit Verweis auf die von US-Behörden initiierte Razzia beim Weltverband FIFA im Frühjahr sagte Freitag: „Die Dinge kommen erst ins Rollen, wenn sich staatliche Ermittlungsbehörden mit ihren speziellen Befugnissen einschalten. Das wäre aus meiner Sicht die einzige Chance, überhaupt Licht in dieses Dunkel zu bringen.“
Ein Untersuchungsausschuss im Bundestag dafür stehe aktuell aber nicht zur Debatte. „Dafür müsste schon der Verdacht der Veruntreuung von Steuergeldern vorliegen. Oder Personen aus der Politik müssten in solche Dinge verwickelt gewesen und damit Belange des Bundes berührt sein“, erläuterte sie.