IFAB Fußball-Regelhüter entscheiden über Videoschiedsrichter

Zürich (dpa) - Die Regelhüter des Weltfußballs entscheiden bei ihrer Sitzung am heutigen Samstag in Zürich über die künftige Nutzung des Videoschiedsrichters.

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Trotz vieler kontroverser Diskussionen während der noch laufenden Testphase in der Bundesliga wie auch im englischen und italienischen Fußball wird mit der dauerhaften Einführung der technischen Hilfe für Referees durch das International Football Association Board (IFAB) gerechnet.

FIFA-Präsident Gianni Infantino, der qua Amt im IFAB stimmberechtigt ist, ist ein bekennender Fan der Videoreferees. Er möchte, dass diese auch bei der WM im Sommer in Russland eingesetzt werden.

Das IFAB entscheidet jedoch nur über eine generelle Zulassung des Videobeweises. Die Einführung in jedem einzelnen Wettbewerb bleibt dann den Verbänden überlassen. So können Deutsche Fußball Liga und Deutscher Fußball-Bund über eine Nutzung in der Bundesliga und im DFB-Pokal bestimmen, wenn das IFAB dafür am Samstag Grünes Licht gibt. Die Aussagen der deutschen Fußballfunktionäre um DFB-Chef Reinhard Grindel und DFL-Boss Christian Seifert sprechen für den Videobeweis im deutschen Fußball auch nach der Testphase.

Als ranghöchster Funktionär hatte sich UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zuletzt skeptisch gezeigt und eine Einführung in der Champions League zur kommenden Saison bereits ausgeschlossen.

Ceferin ist als einer von sechs FIFA-Vizechefs am Samstag auch zum IFAB-Treffen eingeladen. Die vier FIFA-Stimmen in dem Gremium werden jedoch traditionell en bloc abgegeben. Infantino dürfte hier die Richtlinienkompetenz haben. Trotz zuletzt vieler missglückter Eingriffe der Videoassistenten im englischen Pokal ist auch mit einer generellen Zustimmung der vier britischen Verbände zu rechnen, die jeweils eine Stimme im IFAB haben. Für eine Aufnahme des Videoreferees in das Regelwerk sind sechs von acht Stimmen notwendig.