Gelassen auf Dienstreise in Kiew

Bundestrainer Löw fürchtet keinen einzigen Gegner.

Kiew. Vor seiner letzten offiziellen Dienstreise des Jahres gibt sich Joachim Löw völlig entspannt. Wenn am Freitag (18 Uhr/ARD) im Kunstpalast „Ukraina“ von Kiew die Lose für die Europameisterschafts-Gruppenphase gezogen werden, will sich der Bundestrainer in seinem Zuschauersessel zurücklehnen.

„Es gibt weder Wunsch- noch Angstgegner“, sagte Löw, der sich längst mit der Rolle als EM-Mitfavorit angefreundet hat.

Selbst wenn das deutsche Nationalteam schon in der Vorrunde etwa auf Titelverteidiger Spanien, Portugal und Frankreich treffen würde — der 51-jährige Löw bliebe gelassen: „Wir nehmen die Auslosung, wie sie kommt. Es gibt keine Gegner, gegen die wir nicht gern spielen.“

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff, der neben Löw, Assistenztrainer Hans-Dieter Flick, Nationalelf-Organisationschef Georg Behlau, den beiden Mediensprechern Harald Stenger und Uli Voigt sowie Reisemarschall Wolfgang Wirthmann zur siebenköpfigen DFB-Abordnung in Kiew gehört, sieht die Lose ebenfalls ohne Zittern. „Wir machen uns davon frei, wir haben eine hohe Qualität und können jeden schlagen.“

In der Qualifikation hatte Deutschland wie nur noch Welt- und Europameister Spanien alle Spiele gewonnen. Rund 1,4 Millionen Zuschauer werden in den acht Stadien Polens und der Ukraine vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 die 31 Spiele verfolgen.

In 200 Ländern werden die Partien der 14. Europameisterschaft im Fernsehen übertragen. „Es wird ein Top-Turnier mit allen Top-Teams der Uefa-Rangliste. Es gibt keine Zeit zum Einspielen, es geht von Beginn an um alles“, sagte der DFB-Chefcoach.

Nach einem Koeffizienten, errechnet aus den Ergebnissen der Qualifikation zur EM 2008 und 2012 und zur WM 2010 sowie den Endrunden-Ergebnissen in der Schweiz/Österreich sowie in Südafrika, steckt Deutschland nur im zweiten Lostopf.

Gesetzt sind neben den Gastgebern Polen und Ukraine als Köpfe der Gruppen A und D Spanien und die Niederlande. „England, Frankreich und Italien werden auch eine gute Rolle spielen“, sagte Löw.