Gerald Asamoah ist Schalkes Gute-Laune-Bär
Der 34-jährige Kult-Kicker Gerald Asamoah ist zurück in Gelsenkirchen. Er soll seinem Klub vor allem Sympathien einbringen.
Gelsenkirchen. Es dauerte keine Minute, bis dieses besondere Grinsen wieder sichtbar wurde. Gerald Asamoah war froh und zufrieden, endlich wieder daheim zu sein. „Ich bin wieder zu Hause“, sagte der mittlerweile 34-Jährige, als er am Dienstag vom Verein als neuer Mitarbeiter des Vereins vorgestellt wurde. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und die Vorstände Horst Heldt und Alexander Jobst waren eigens gekommen, um diese Personalie zu verkünden.
Nicht zuletzt wegen dieser ungewöhnlich namhaften Begleitung dürfte Gerald Asamoah der wichtigste Neuzugang des FC Schalke 04 vor dieser Saison sein. Dabei wird er sportlich kaum noch eine Rolle spielen, lediglich in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga soll er ab und an aushelfen.
Gerald Asamoah soll künftig ein wichtiges Gesicht des Gelsenkirchener Traditionsklubs werden und die Sympathiewerte des Klubs steigern. „Er ist glaubhaft und authentisch“, sagt Jobst. Vier Jahre war Asamoah zuletzt unterwegs, um seine Karriere beim FC St. Pauli und bei Greuther Fürth ausklingen zu lassen. Und wo er auch spielte, war er schnell Publikumsliebling. Nicht zuletzt bei seinen bisherigen elf Jahren auf Schalke.
Weil sein Einsatz auf dem Fußballfeld immer stimmte, auch wenn seine technischen Möglichkeiten nicht sonderlich ausgeprägt waren. Er schaffte es in die Nationalmannschaft, wurde Vize-Weltmeister 2002. Aber vor allem ist Gerald Asamoah beliebt, weil er stets gute Laune hat und für die Fans so gut wie immer ansprechbar ist. Er ist so etwas wie der Gute-Laune-Bär des deutschen Fußballs.
Bei der WM 2006 in Deutschland war er der DJ, der die Nationalspieler und auch die deutschen Fans mit seiner Musik unterhielt. Auch wenn er sportlich kaum noch eine Rolle spielte. Bei den Schalkern war und ist er schlicht der „Asa“, der sogar spontanen Applaus bekommt, wenn er beim Gastspiel mit Fürth in der Schalker Arena als Sieger vom Platz geht.
„So etwas gibt es wohl nicht nochmal, das ist erstaunlich“, sagt Horst Heldt. Nun ist Asamoah zurück am Schalker Markt und bei seiner Familie in Dorsten. „Ich habe meine Frau und meine Kinder in den letzten Jahren kaum gesehen. Das war ein wichtiges Argument für mich“, sagt er.
Denn seine Profikarriere ist mit dem gestrigen Tag beendet. Eigentlich hatte er ein Angebot von Zweitligist Fortuna Düsseldorf, von seinem guten Freund, dem Trainer der Fortuna, Mike Büskens. Aber er lehnte schweren Herzens ab. „Ich bin mir dessen bewusst, dass das vorbei ist“, sagte Asamoah sichtlich bewegt. „Das schmerzt ein wenig.“
Er wird sich an dieses neue Leben gewöhnen müssen. Aber eines wird bleiben. Sollten die Schalker wieder sportlich erfolgreich sein, einen Pokalsieg oder sogar eine deutsche Meisterschaft gewinnen, wird er wieder einen Wettkampf bestreiten müssen — mit Clemens Tönnies. Es wird dann um den besten Sänger bei der Siegesfeier gehen. Gerald Asamoah hätte gute Chancen zu gewinnen.