Hoeneß hätte Eberl oder Lahm gerne als Bayern-Sportdirektor gehabt

Am Sonntag plauderte der Bayern-Boss auf Sky aus dem Nähkästchen und lieferte wenige Tage vor dem Bundesliga-Start jede Menge unterhaltsame Geschichten.

Hoeneß bei einer Pressekonferenz. Archiv.

Foto: Sven Hoppe

Unterföhring. Uli Hoeneß hat am Sonntag nicht nur dem Bezahlsender Sky einen Gefallen getan, weil er sich zur neu geschaffenen „Doppelpass“-Konkurrenz (der sogenannte Fußball-Stammtisch läuft bei Sport 1) am Sonntagmorgen fast zwei Stunden mit Sky-Gastgeber Jörg Wontorra in dessen Fußball-Talkshow unterhalten hat (Sky Sports News HD). Nein, der umstrittene Präsident des FC Bayern hat auch wenige Tage vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison der Liga auf unterhaltsame Art jede Menge neue Geschichten geliefert.

„Ich bin überzeugt, am Freitag werden wir viel Spaß mit unserer Mannschaft haben“, sagte Hoeneß angesprochen auf eine miserable Bayern-Vorbereitung, die ein Spagat gewesen sei zwischen Vermarktung in Asien und sportlicher Vorbereitung. Der Gang nach Asien sei unvermeidlich, befand Hoeneß, trotzdem will der Bayern-Präsident den Transferwahnsinn á la Neymar (222 Millionen? Ich finde den Neymar jetzt nicht so gut.“) künftig auf keinen Fall mitmachen: „Wir müssen unseren eigenen Weg finden“, sagte Hoeneß. „Wenn dann ein Champions-League-Sieg nicht mehr möglich ist, dann werden wir das so sagen. Wir wollen deutscher Meister werden, alles andere ist Sahne auf den Kaffee.“ Und zur Philosophie des Clubs: „Die Wärme, die Familie — das ist die Antwort des FC Bayern auf die Neymars und Dembélés dieser Welt.“

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Hoeneß flog über die Themen: Klar wurde, dass er Max Eberl oder Philipp Lahm gerne als Sportdirektor gesehen hätte. „Philipp schätzen wir alle sehr, aber seinen Berater schätzen wir nicht. Und den hätten wir miteinkaufen müssen“, polterte Hoeneß und lobte Bayerns neue Lösung Hasan Salihamidzic: „In den ersten 14 Tagen hat er mehr dazwischen gehauen als Matthias Sammer in einem ganzen Jahr. Nach den ersten 14 Tagen muss man sagen, dass wir vielleicht die Königslösung gefunden haben.“

Borussia Dortmund feierte er für das Verhalten im Poker um einen anstehenden Dembélé-Transfer und behauptete nebenbei, beim FC Bayern habe „kein Spieler“ eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Und er plauderte aus dem Nähkästchen: Die Bayern hätten sich erst auf Dortmunds Chefscout Sven Mislintat gestürzt, als dieser sich beim VfB Stuttgart beworben hätte. „Dortmund wollte ihn nicht abgeben, damit war die Sache erledigt.“ kup