Hummels spendet Teil des Gehalts - Mata lobt

Das Geld kommt der „Common Goal“-Bewegung zugute, die wohltätige Aktionen weltweit finanzieren will. Zuvor hatte der Spanier Mata sein Engagement öffentlich gemacht.

Spendet für eine guten zweck. Bayern München-Spieler Mats Hummels.

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München. Spätestens seit dem 222-Millionen-Euro-Transfer des Brasilianers Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain ist eine neue Diskussion über die Summen entfacht, die im Geschäft Fußball hin- und hergeschoben werden. Eine ganz eigene Reaktion hat nun Mats Hummels gezeigt. Am Donnerstag gab der Innenverteidiger des FC Bayern München bekannt, in Zukunft ein Prozent seines Gehalts an die „Common-Goal“-Bewegung zu spenden.

Vor zwei Wochen hatte bereits der Spanier Juan Mata (Manchester United) sein Engagement für die Bewegung bekannt gemacht. Aktiv ermutigte er weitere Fußballer, ebenfalls Teil „Common Goals“ zu werden. „Common Goal“ möchte Fußballer auf aller Welt dazu bringen, mindestens ein Prozent ihres Gehalts in einen Topf einzuzahlen, aus dem wohltätige Aktionen auf aller Welt finanziert werden sollen.

Mata war es auch, der die Nachricht von Hummels Einsatz verbreitete. Seinen 6,3 Millionen Twitter-Fans erzählte er in einem kurzen Video, er habe in der vergangenen Woche eine „unerwartete Nachricht“ erhalten. Der Mittelfeldspieler liest die wenigen Zeilen vor, in denen Hummels sich erkundet, wie er sich an „Common Goal“ beteiligen könnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die sportlichen Kontrahenten außerhalb des Spielfeldes keinen direkten Kontakt.

Die Nachricht habe Mata „sehr, sehr glücklich“ gemacht. Dass Hummels fortan das Projekt finanziell unterstützt, sei „ein großer Tag für den Fußball“ und „ein Grund zu feiern.“ Am Ende seiner Videobotschaft begrüßt Mata den Wahl-Bayer auf Deutsch: „Willkommen Mats“. Nationalverteidiger Hummels reagierte prompt und teilte Matas Video. „Die Gerüchte sind wahr.“

Auf „Common Goals“ Internetpräsenz wurde eine Mitteilung veröffentlicht, die Hummels Aktivität offiziell bestätigt. Dort erklärt der Weltmeister: „Als ich von Common Goal hörte, wusste ich, dass dies eine Chance für den Fußball ist, die Welt zu verbessern — und ich wollte ein Teil davon sein.“ Weiter erklärt der werdende Vater: „Ich habe das Gefühl, dass wir mit den steigenden Einnahmen im Fußball einen tieferen Zweck verfolgen können. Mit der Gehaltsspende bauen wir eine Brücke zwischen dem Fußball und seinen sozialen Auswirkungen auf der ganzen Welt.“

Die Kampagne „Common Goal“ wurde von der Nichtregierungsorganisation „streetfootballworld“ mit Sitz in Berlin ins Leben gerufen. Geschäftsführer Jürgen Griesbeck zeigte sich glücklich, Hummels für die Initiative gewonnen zu haben: „Wir haben hier zwei Spieler aus unterschiedlichen Ligen und Ländern, die ihre Kräfte für sozialen Wandel bündeln.“ Dies unterstreiche das Potenzial des Projekts.

Der 29-jährige Mata verdient nach Schätzungen britischer Medien rund 7,7 Millionen Euro im Jahr. Mats Hummels Gehalt liegt wohl noch etwas höher. Ein Teil der Einnahmen fließt ab sofort in soziale Projekte rund um den Globus.

In den sozialen Netzwerken gab es gemischte Reaktionen . Einige Internetnutzer kritisieren, die Spende sei zu niedrig. Der eine Prozent mache sich weder bei Hummels noch bei den sozialen Projekten wirklich bemerkbar. Größtenteils gab es jedoch Zuspruch für den Vorstoß des 28-Jährigen. Der ehemalige Fußballprofi Ralph Gunesch (Aachen, St. Pauli, Mainz 05, Ingolstadt) ließ auf Twitter verlauten: „Großartig Mats Hummels und Juan Mata, bitte ganz viele Nachmacher!“

Auch Hummels forderte seine Kicker-Kollegen auf, sich an dem Projekt zu beteiligen. „Ich glaube, dass Common Goal einen realen und dauerhaften Einfluss haben kann.“

INFOKASTEN MATS HUMMELS VITA Geboren ist Mats Hummels am 16. Dezember 1988 in Bergisch Gladbach. Seine fußballerische Ausbildung genoss er bei Bayern München, ehe er 2008 für ein achtjähriges Gastspiel zu Borussia Dortmund wechselte. 2016 kehrte er an die Isar zurück. Seit 2015 ist er mit Cathy Hummels (geb. Fischer) verheiratet. Das Paar erwartet sein erstes Kind.