1:0 gegen Costa Rica: US-Team mit neuem Siegrekord
East Hartford/Connecticut (dpa) — Jürgen Klinsmann hat einen Eintrag im Geschichtsbuch des US-Soccer sicher. Der deutsche Trainer gewann mit der amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft beim Gold Cup auch das dritte Vorrundenspiel.
Doch das 1:0 in East Hartford gegen Costa Rica war mehr als nur ein Erfolg über einen Gruppengegner bei der Kontinentalmeisterschaft des CONCACAF-Verbandes.
Zum achten Mal nacheinander verließen die US-Boys unter Klinsmann den Platz als Gewinner. Eine solche Siegesserie hat es in der 100-jährigen Geschichte des amerikanischen Fußball-Verbandes noch nicht gegeben. „Wir genießen das natürlich. Die Mannschaft hat sich heute ein riesen Lob verdient“, sagte Klinsmann der dpa.
Nach dem Schlusspfiff klatschte sich der 48-Jährige mit seinem Trainer-Team auf der Bank ab, während sich die Spieler von den Fans in der Kurve feiern ließen. Beide Teams waren bereits vor der Partie für das Viertelfinale qualifiziert. Den Amerikanern hätte bei Temperaturen von 32 Grad auch ein Unentschieden zum Gruppensieg genügt. „Aber ich habe den Spielern gesagt, dass Unentschieden für uns nicht akzeptierbar sind“, erklärte Klinsmann.
Ihm ging es gegen Costa Rica primär nicht darum, die Siegesserie, die am 2. Juni mit einem 4:3-Erfolg in Washington gegen eine ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft begann, auszubauen. Vielmehr wollte er „gegen eine der besten Mannschaften hier in Nord-und Zentralamerika ein klares Zeichen setzen.“ Nur allzu gut war ihm auch noch das Spiel vom 22. März in Erinnerung. Damals hatte sich sein Team im Schneegestöber von Denver bei nahezu irregulären Bedingungen mit 1:0 gegen Costa Rica im WM-Qualifikationsspiel durchgesetzt. Aufgrund des in der zweiten Halbzeit unbespielbaren Platzes mit knöchelhohem Schnee hatten die Gäste anschließend erfolglos Protest gegen die Wertung der Partie eingelegt.
Klinsmann erwähnte dieses Spiel auf der Pressekonferenz zwar mit keiner Silbe, doch die Genugtuung des erneuten Erfolges war ihm anzumerken. Nach zwei ungefährdeten Siegen gegen Belize (6:1) und Kuba (4:1) hatte er „einen Gegner auf Augenhöhe“ gefordert — und bekommen. Vor 25 432 Zuschauern war Costa Rica zunächst vor allem um eine stabile Defensive bemüht, mit Kontern jedoch durchaus gefährlich. So verfehlte in der 33. Minute ein spektakulärer Fallrückzieher von Junior Diaz, das US-Tor nur knapp. Auf der Gegenseite deutete Chris Wondolowski mit einem Kopfball seine Gefährlichkeit an (36. Minute).
Costa Rica hatte in der 55. Minute Glück, als Torhüter Patrick Pemberton nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums von Schiedsrichter Courtney Campbell nur Gelb, statt Rot bekam. Der Schlussmann holte anschließend den Ball nach einem gefühlvollen Freistoß von Jose Torres mit einer Hand aus dem linken Torwinkel und war auch in der 79. Minute zur Stelle, als Mikkel Diskerud mit einem Schlenzer aus 18 Metern das lange Eck anvisierte.
Drei Minuten später verhinderte US-Torwart Sean Johnson bei einem Kopfball von Carlos Johnson mit einer Glanzparade einen Rückstand, den anschließenden Tempogegenstoß über Landon Donovan schloss Brek Shea mit dem siegbringenden Tor ab. Die Amerikaner haben als einziges der zwölf Teams alle drei Gruppenspiele gewonnen und treffen im Viertelfinale am Sonntag in Baltimore auf El Salvador. „Wir sind wieder Favorit, aber wir wissen auch, dass von jetzt an jeder Fehler das Ende bedeuten kann“, so Klinsmann.
In den weiteren Viertelfinalpartien trifft Costa Rica auf Honduras, Titelverteidiger Mexiko muss sich mit Trinidad und Tobago auseinandersetzen und Panama spielt gegen Kuba.