8:0: „Barça wie zu Guardiolas Zeiten“
Madrid (dpa) - Ein FC Barcelona zum Fürchten: Vier Tage vor dem Spiel gegen Bayern München haben sich Lionel Messi & Co. mit einem 8:0-Kantersieg beim FC Córdoba für das Halbfinale der Champions League warm geschossen.
„Wie das Barça mit Trainer Pep Guardiola“, titelte das Sportblatt „Marca“.
Die Hoffnung der Katalanen auf eine Vorentscheidung im Kampf um die spanische Fußballmeisterschaft ging allerdings nicht in Erfüllung. Real Madrid errang dank eines Dreierpacks von Cristiano Ronaldo am Samstagabend einen 3:2-Erfolg beim FC Sevilla, der bis dahin daheim seit fast 15 Monaten ungeschlagen gewesen war. Der Champions-League-Sieger bleibt dem Tabellenführer Barça drei Spieltage vor Saisonschluss mit zwei Punkten Rückstand dicht auf den Fersen.
„Das stärkt uns für das Spiel gegen den FC Bayern den Rücken“, sagte Barça-Trainer Luis Enrique nach dem Torfestival in Córdoba, das für den Aufsteiger die Rückkehr in die 2. Liga besiegelte. „Nun müssen wir unsere gute Form im Halbfinale der Champions League bestätigen.“ Einen 8:0-Sieg hatten die Katalanen zuletzt vor gut vier Jahren bei UD Almería gefeiert. „Das Ergebnis ist keine Warnung für andere Teams“, hatte der damalige Barça-Trainer Guardiola erklärt, der heute beim FC Bayern unter Vertrag steht. Eine Woche später fertigten die Blau-Roten das Real Madrid von Coach José Mourinho mit 5:0 ab.
Die anstehende Rückkehr des einstigen Erfolgstrainers an diesem Mittwoch ins Camp-Nou-Stadion bringt die Katalanen in einen Zwiespalt der Gefühle. „Guardiola ist einer von uns, er hat dem FC Barcelona viel gegeben“, betonte Barça-Vizepräsident Jordi Mestre. „Aber jetzt ist er der Trainer unseres Rivalen (FC Bayern), und wir müssen ihn aus dem Wettbewerb werfen.“
In Córdoba gelang Luis Suárez (45./52./88.) der erste Dreierpack für die Katalanen. Messi (47./81.) traf zweimal, Ivan Rakitic (42.), Gerard Piqué (65.) und Neymar (87./Elfmeter) erzielten die übrigen Treffer. Barça hat seine Stärken indes nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr. Torwart Claudio Bravo blieb in dieser Saison in 21 Punktspielen ohne Gegentor und übertraf damit den Rekord von Víctor Valdés und Andoni Zubizarreta um ein Spiel.
Messi, der sich mit seinen 40 Treffern in der Primera División einen harten Wettstreit mit Ronaldo (42) um die Torjägerkrone liefert, hatte die Größe, in der Schlussphase auf die Ausführung eines Elfmeters zu verzichten und dem Brasilianer Neymar den Vortritt zu lassen. „Für den Argentinier ist die Zufriedenheit Neymars wichtiger als der Titel der Torschützenkönigs“, meinte das Sportblatt „El Mundo Deportivo“. Messi hatte auch ein Auge fürs Detail: Nach dem Abpfiff schnappte er sich den Spielball und überreichte ihn Suárez als Andenken an den Dreierpack.