Arsenal: Wenger sieht noch keinen Negativtrend
London (dpa) - Selbst Superstar Mesut Özil blieb nur die Statistenrolle. Nach dem Aus in der vierten Runde des englischen Liga-Pokals gegen den FC Chelsea stand der Fußballprofi des FC Arsenal im Emirates-Stadion und übergab dem zufriedenen Coach des Siegers artig sein Trikot.
Es war nicht das einzige Geschenk, das die Gunners dem Gegner am Dienstagabend beim 0:2 (0:1) gemacht hatten. Zum Dank nahm Jose Mourinho Özil in den Arm. Der deutsche Nationalspieler musste immerhin die zweite Heimniederlage innerhalb einer Woche verkraften.
Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Arsenal-Coach Wenger keinen deutschen Kicker in der Startformation. Özil saß bis zur 63. Minute auf der Bank. Per Mertesacker wurde aufgrund der kommenden bedeutsamen Spiele geschont und beobachtete das Derby mit dem verletzten Lukas Podolski von der Tribüne aus.
Der deutsche U19-Nationalspieler Serge Gnabry, der am Montag seinen Vertrag bei den Nord-Londonern verlängert hat, konnte wegen einer Sprunggelenksverletzung nicht eingesetzt werden. Und Nachwuchsstürmer Thomas Eisfeld, der in der dritten Runde sein erstes Tor für das A-Team erzielt hatte, stand nicht im Aufgebot.
Wenger hatte sein Team im Vergleich zum 2:0 in der Liga bei Crystal Palace gegen Chelsea auf acht Positionen verändert. Bei Chelsea war vom 2:1 gegen Manchester City nur Gary Cahill übrig geblieben. Während der Franzose Spieler wie Niklas Bendtner, Carl Jenkinson oder Ryo aufbieten musste, die den Beweis erbrachten, untauglich für einen Einsatz in der Premier League zu sein, bot „Mou“ Akteure auf, die es auf 669 Länderspiele bringen - und 250 Millionen Pfund gekostet haben.
Cesar Azpilicueta (25.) und Juan Mata (66.) besiegelten die Pleite der Gunners. Das 1:0 war ein Geschenk von Jenkinson, das 2:0 auch vermeidbar. Dennoch stand nach 90 Minuten fest: Wenger kann nicht gegen Mourinho gewinnen. In neun Aufeinandertreffen feierte der Portugiese fünf Siege, Wenger keinen einzigen. „Ich glaube nicht, dass er das erste Tor geschossen hat. Das war Azpilicueta“, antwortete Wenger vielsagend auf die Feststellung dieser Bilanz.
Trotz der zweiten empfindlichen Schlappe warnte Wenger vor den folgenden bedeutsamen Spielen am Samstag gegen den FC Liverpool und dann bei Borussia Dortmund und Manchester United vor vorschnellen Schlussfolgerungen. „Seit 1. Januar haben wir mehr Punkte gemacht als irgendwer sonst. Ich denke, dass die Leistung über eine größere Distanz mehr über eine Mannschaft aussagt, als die vergangenen paar Spiele“, meinte der Franzose.
Die Niederlagen seien zwar schwer zu verdauen, doch es komme nun darauf an, welche Reaktion seine Mannschaft gegen Liverpool zeige. „Wir sind in einer guten Position. Wir müssen die Fehler reduzieren und weiter an unsere Stärken glauben“, forderte Wenger, während die „Sun“ befürchtet, dass der Club in Dortmund und Neapel verlieren wird und nach dem K.o. im Liga-Pokal auch das frühe Aus in der Königsklasse hinnehmen muss. Dann bliebe Özil auch in der Champions League nur die Statistenrolle.