Barça muss sparen: Champions-Sieg nicht rentabel

Barcelona (dpa) - Die Welt hatte den FC Barcelona nach dem 3:1-Sieg im Champions-League-Finale über Manchester United gefeiert. Aber finanziell hat sich der Titelgewinn für die Katalanen nicht gelohnt.

Der Triumph schlug sich in den Bilanzen des Clubs mit einem Minus von vier Millionen Euro nieder.

Barça hatte sich in seinem Budget von der Champions League - bei 39 Millionen Euro Einnahmen und einer Million Ausgaben - einen Nettogewinn von 38 Millionen Euro versprochen. Mit dem Titelgewinn stiegen die Einnahmen zwar auf 62 Millionen Euro, aber auch die Ausgaben erhöhten sich infolge der Prämienzahlungen für die Profis auf 28 Millionen, so dass der Gewinn unter dem Strich nur 34 Millionen Euro betrug, vier Millionen weniger als geplant.

Trotz des Gewinns der spanischen Meisterschaft und der Champions League erwirtschaftete der Club in der abgelaufenen Saison einen Verlust von 21 Millionen Euro. „Barça kann es sich nicht leisten, dauernd rote Zahlen zu schreiben“, sagte der für die Finanzen zuständige Vizepräsident Xavier Faus. In der Saison 2009/2010 hatten die Verluste gar 83 Millionen Euro betragen. Die Nettoschulden bezifferte der Verein nach Medienberichten vom Donnerstag auf 364 Millionen Euro, 67 Millionen weniger als ein Jahr zuvor.

Barça will nun sparen, aber trotz des Schuldenbergs Geld in die Verstärkung des Teams um den Weltfußballer Lionel Messi investieren. Dafür stehen 45 Millionen Euro zur Verfügung. Wenn mehr Geld benötigt werde, müssten die Mittel durch den Verkauf von Spielern aufgebracht werden, sagte Faus. Barça ist unter anderem am Kapitän des FC Arsenal, Francesc Fàbregas, dem Chilenen Alexis Sánchez von Udinese Calcio und dem Italiener Giuseppe Rossi (FC Villarreal) interessiert. Die U-21-Nationalspieler Bojan Krkic und Jeffren werden Barça möglicherweise verlassen müssen, obwohl beide von einem Wechsel nichts wissen wollen.

Auf den Finanzen des Clubs lasten noch eine Reihe von Fehleinkäufen der vergangenen Jahre. Der Schwede Zlatan Ibrahimovic kostete eine Ablösesumme von 70 Millionen Euro und ging ein Jahr später für 24 Millionen zum AC Mailand. Auch mit dem Ukrainer Dmitri Tschigrinski, dem Uruguayer Martín Cáceres oder dem Ex-Stuttgarter Alexander Hleb setzten die Katalanen Millionensummen in den Sand.

Die Blau-Roten wollen in den kommenden Jahren sparen und Schulden abbauen. Nur das Team von Trainer Josep Guardiola soll von dem Sparkurs ausgenommen bleiben. Dagegen drohen anderen Abteilungen wie den Basket- oder Handballern kräftige Einschnitte. Allein das Basketball-Team kostete Barça in der vorigen Saison 30,3 Millionen Euro, brachte aber nur 5,5 Millionen ein.