Barça verbreitet mit neuem Kantersieg Angst
Barcelona (dpa) - Der FC Barcelona macht der Konkurrenz immer mehr Angst. Nach dem 4:0 des spanischen Fußball-Meisters über Real Sociedad San Sebastián konnte Gäste-Trainer Eusebio Sacristán den nächsten Gegnern der Katalanen - darunter auch Bayer Leverkusen - nicht viel Hoffnung machen.
„Wenn Barça so spielt, ist es nahezu unmöglich, diesem Team Paroli zu bieten“, sagte der Coach des Verlierers mit Bewunderung und Resignation. Noch drastischer drückte sich „Sport“ aus. „Nicht aufzuhalten“, war groß auf Seite eins der Zeitung zu lesen. Gemeint ist in erster Linie der Traumsturm des Champions-League-Siegers. Beim sechsten Triumph in Serie steuerte der Brasilianer Neymar im Camp Nou zwei Tore (22. und 53.) bei, mit 14 ist er in Spanien zur Zeit bester Goalgetter. Der Uruguayer Luis Suárez (42.) und Lionel Messi (90.) machten den Triumph im 600. Pflichtspiel (Verein und Nationalelf) des Superstars aus Argentinien komplett.
Das Sportblatt „Mundo Deportivo“ feierte die „Drei Amigos“. Die Tore vom Fließband seien auch Ergebnis der Freundschaft, die die drei Südamerikaner verbinde, heißt es. Auch die Angehörigen des Super-Trios wissen um die Bedeutung des Zusammenhalts. „Gott schütze uns“, postete Neymar auf Twitter nach dem Abpfiff.
Die drei Stürmer und auch die Mittelfeldkollegen um Sergi Busquets, Andrés Iniesta & Co. spielten „wie Engel“, machten aber Pressing „wie Teufel“, meinte „Sport“. Das kommt auch der Abwehr zugute, die nach Problemen zu Saisonanfang immer stabiler wird. Der Chilene Claudio Bravo, der in der Liga vor dem Ex-Mönchengladbacher Marc-André ter Stegen den Vorzug bekommt, ist bereits seit 440 Minuten ohne Gegentor.
Seit dem 1:2 beim FC Sevilla am 3. Oktober hat Barcelona alle Spiele gewonnen. Mit 33 Punkten führen die Blau-Roten die Primera División unangefochten an. Der gefährlichste Verfolger Atlético Madrid blieb nach dem 1:0 gegen Espanyol mit 29 Zählern Zweiter.
Im Camp Nou rundete Barcelona eine Super-Woche mit insgesamt 14 Toren ab. Am vergangenen Spieltag hatte die Mannschaft von Luis Enrique im Clásico beim Erzrivalen Real Madrid 4:0 triumphiert, in der Königsklasse wurde dann der italienische Vizemeister AS Rom mit 6:1 deklassiert. Da wollte auch Luis Enrique seine Freude nicht verbergen. „San Sebastián hat heute gut gespielt. Um so erstaunlicher ist unserer klarer Erfolg.“
Bayer Leverkusen, das in eineinhalb Wochen (am 9.12.) daheim gegen die Super-Spanier wohl gewinnen muss, um ins Achtelfinale einzuziehen, braucht indes noch nicht das Handtuch zu werfen. Zumal Luis Enrique nach spanischen Medienberichten erwägt, in der BayArena Neymar oder Suárez, oder gar beiden eine Ruhepause zu gönnen. Barcelona ist als Gruppenerster bereits durch.