Barças Antwort auf die „Krise“: 8:0 gegen Osasuna
Madrid (dpa) - Schiedsrichter César Muñiz Fernández weiß, was sich gehört: Nach dem 8:0-Kantersieg des FC Barcelona über CA Osasuna wartete der Unparteiische auf Lionel Messi und überreichte dem dreifachen Torschützen den Spielball.
Der Weltfußballer des Jahres 2010 sammelt die Bälle all jener Spiele, in denen ihm drei oder mehr Treffer gelangen. Beim Erfolg über Osasuna landete der Argentinier seinen elften Dreierpack im Barça-Trikot.
Die Katalanen brachten mit ihrem höchsten Punktspielsieg im Camp-Nou-Stadion seit 15 Jahren alle Skeptiker zum Schweigen, die den spanischen Meister und Champions-League-Sieger in einer Krise gesehen hatten. Messi & Co waren zuletzt in San Sebastián und in der Champions League gegen den AC Mailand jeweils über ein 2:2-Remis nicht hinausgekommen. Manche Kommentatoren sahen beim FC Barcelona bereits das Ende der großen Erfolgs-Ära heraufziehen.
Osasunas Trainer José Luis Mendilíbar gehörte nicht dazu. Er wusste, was den Außenseiter am Samstagabend bei den Blau-Roten erwartete. „Wenn du gegen sie auf Angriff spielst, hauen sie dir acht Dinger rein. Und wenn du verteidigst, ebenfalls“, hatte der Coach vor dem Spiel gesagt. Er entschied sich für die offensive Variante, und Osasuna kassierte prompt die prophezeiten acht Treffer. Messi erzielte drei Tore (5./41./79. Minute) selbst, bereitete zwei Treffer von Cesc Fàbregas (13.) sowie Xavi (57.) vor und traf zweimal den Pfosten. Weltmeister David Villa (34./77.) war zweimal erfolgreich, Osasunas Verteidiger Roversio (40.) unterlief ein Eigentor.
Barças Trainer Josep Guardiola hatte mit bitterböser Ironie auf das Gerede von einer Krise bei den Katalanen reagiert. „Wahrscheinlich werden wir in dieser Saison überhaupt keinen Titel gewinnen“, hatte der Trainer vor dem Spiel gesagt und seine Elf damit zu einer Trotzreaktion angestachelt.
Beim Titelrivalen Real Madrid griff Trainer José Mourinho die Tiefstapelei seines Kollegen auf und bewies, dass er nicht nur poltern kann, sondern auch die Kunst der Ironie beherrscht. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt“, witzelte der Portugiese. „Erst wenn wir 40 Punkte auf dem Konto und die Gefahr des Abstiegs gebannt haben, können wir sehen, ob wir uns weitere Ziele setzen.“ Das Sportblatt „Marca“ stellte den ironischen Wortwechsel unter den Titel: „Zwei Humoristen auf der Trainerbank“.