Benfica verliert Topduell und Ligaspitze
Lissabon (dpa) - Europa-League-Finalist Benfica Lissabon hat vier Tage vor dem Amsterdamer Endspiel gegen den FC Chelsea einen herben Rückschlag erlitten. Durch ein Last-Minute-Tor verlor der portugiesische Fußball-Rekordmeister das Liga-Topspiel beim FC Porto mit 1:2 (1:1).
Damit zog der Erzrivale nur einen Spieltag vor Ende der Saison mit einem Punkt Vorsprung an Benfica vorbei. Am nächsten Sonntag reicht Porto ein Sieg bei Paços Ferreira, um den dritten Titel in Serie perfekt zu machen.
„Das ist sehr hart, wir sind erschüttert. Nun heißt es, das Team für Mittwoch moralisch wieder aufzurüsten“, räumte Benfica-Trainer Jorge Jesus nach Ende der Serie von 34 Ligaspielen ohne Niederlage ein. Der Gegner habe einfach „mehr Glück gehabt“, klagte unterdessen der argentinische Nationalspieler Enzo Pérez. In Porto gingen in der Nacht zum Sonntag Tausende auf die Straßen, um den Sieg der „Drachen“ zu feiern, aber Coach Vítor Pereira warnte: „Das letzte Spiel wird nicht leicht, wir müssen uns konzentrieren.“
Vor 52 000 Zuschauern hatte Lima die Gäste im Drachen-Stadion in der 18. Minute in Führung gebracht, bevor Maxi Pereira per Eigentor in der 29. für den Ausgleich sorgte. Der Sturmlauf der Hausherren wurde in der ersten Minute der Nachspielzeit belohnt, als Joker Kelvin mit links traf. „Historisch, für mich und für den Verein“, jubelte der 19-jährige Brasilianer.
Schlechte Nachrichten gab es Samstag auch für Benficas Stadtrivalen Sporting. Der Lissabonner Traditionsverein gewann zwar daheim gegen SC Olhanense mit 1:0. Doch durch den 2:1-Heimsieg des Tabellenfünften Estoril Praia gegen Beira Mar steht fest, dass der Tabellensiebte Sporting erstmals nach 37 Jahren nicht die Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe schaffen wird.
Durch ein 1:1 bei Académica de Coimbra sicherte sich Paços Ferreira unterdessen mit 54 Zählern hinter Porto (75) und Benfica (74) sensationell den dritten Platz und die erstmalige Qualifikation für die Playoffs der Champions League. Allein die kontinentale Antrittsprämie von 2,1 Millionen Euro deckt fast den kompletten Saisonetat (2,5 Mio) des Fußball-„Zwergs“.