Boniek rechnet mit alter Verbandsspitze ab
Warschau (dpa) - Zbigniew Boniek, der neue Chef des polnischen Fußball-Verbandes (PZPN), ist mit der bisherigen Verbandsspitze hart ins Gericht gegangen. Die Baupläne für ein neues Gebäude des PZPN seien auf Eis gelegt, kündigte er nach einer Vorstandssitzung am Vortag an.
„Die Investition war unbezahlbar“, erklärte er. Es scheine, als sei das Baugrundstück zu einem über dem eigentlichen Wert liegenden Preis gekauft worden. Im Zusammenhang mit den Bauplänen waren in der Vergangenheit Korruptionsvorwürfe gegen Bonieks Vorgänger Grzegorz Lato und dessen Mitarbeiter geäußert worden.
Auch bei den Trikots der polnischen Nationalmannschaft setzt Boniek auf Neuerungen: Künftig soll nur noch das Nationalwappen, nicht aber der Schriftzug des PZPN das Trikot zieren.
Vor der Europameisterschaft im Sommer hatten polnische Fans heftig gegen die geplanten Trikots der EM-Co-Gastgeber protestiert. Die Sportler trugen zwar die Logos der Sponsoren und des PZPN auf der Brust, nicht aber den polnischen Adler. Nachdem selbst der fußballbegeisterte Regierungschef Donald Tusk die Trikots kritisiert hatte, wurden die Hemden kurzfristig neu gestaltet.