Bundesliga-Schiedsrichter Brych pfeift Confed Cup
Frankfurt/Main (dpa) - Überraschung vor dem Confederations Cup: Nicht WM-Referee Wolfgang Stark, sondern Felix Brych ist vom Fußball-Weltverband FIFA als einziger deutscher Schiedsrichter für die WM-Generalprobe in Brasilien nominiert worden.
Das teilte der DFB mit.
„Als nur einer von vier europäischen Schiedsrichtern nominiert zu werden, ist der größte Erfolg meiner bisherigen Laufbahn“, sagte der 37 Jahre alte Jurist aus München.
Brych wird zusammen mit seinen Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp zu der Mini-WM vom 15. bis 30. Juni reisen, an der hochkarätige Teams wie Weltmeister Spanien, Gastgeber Brasilien, Südamerika-Meister Uruguay und der EM-Zweite Italien teilnehmen.
Die Nominierung von Brych kam deshalb etwas überraschend, weil Stark in den vergangenen Jahren stets als Nummer eins unter den deutschen Schiedsrichtern galt. Der Bankkaufmann aus Ergolding hatte als einziger von ihnen den Zuschlag für die WM 2010 in Südafrika sowie die EM 2012 in Polen und der Ukraine erhalten. Dennoch können sich sowohl Stark als auch Brych noch Hoffnungen auf eine Nominierung für die WM 2014 in Brasilien machen, da beide im April an einem FIFA-Lehrgang inklusive erster Leistungs- und Regeltests teilnahmen.
Brych möchte sich beim Confed Cup „mit guten Leistungen für weitere internationale Aufgaben empfehlen“, wie er sagte. Der 37-Jährige leitete bislang 162 Bundesliga-Spiele, ist seit 2004 FIFA-Schiedsrichter und war im vergangenen Jahr auch bei den Olympischen Spielen in London im Einsatz. „Felix Brych ist ohne Zweifel einer der besten und modernsten Schiedsrichter in Europa. Er hat sich diese Nominierung mehr als verdient“, sagte Herbert Fandel, der Vorsitzende der DFB-Schiedsrichterkommission.
Auf den einzigen Deutschen beim Konföderationen-Pokal kommt während des Turniers aber auch noch eine andere Herausforderung zu: Erstmals wird die FIFA in Brasilien die neue Torlinientechnologie einsetzen, für die die deutsche Firma GoalControl verantwortlich ist. Das GoalControl-System beruht auf einer dreidimensionalen Kontrolle des Balls durch 14 Kameras, die auf beide Tore gerichtet sind. Überquert der Ball die Torlinie, geht ein Signal an den Schiedsrichter. Sollte das System den FIFA-Test in diesem Sommer bestehen, wird es auch bei der WM 2014 zum Einsatz kommen.