Chelseas Derby-Schlaf - ManUnited weiter vorn

London (dpa) - Seine Spieler waren noch im Weihnachtsschlaf, ob für Trainer Carlo Ancelotti nun das böse Erwachen beim FC Chelsea kommt, hängt ganz allein von einem ab. „Er wird nicht glücklich sein in diesem Moment“, sagte Ancelotti über Club-Besitzer Roman Abramowitsch.

1:3 im Londoner Premier-League-Derby gegen den FC Arsenal - das sechste sieglose Spiel des englischen Fußball- Meisters in Serie. „Es ist keine Frage, die man mir stellen muss: 'Wie lange wird er noch Geduld haben?'“, sagte Ancelotti in Anspielung auf den russischen Oligarchen.

Die Tabellenspitze ist für Chelsea weit entfernt, auch wenn Tabellenführer Manchester United nicht immer meisterlich auftritt. Bei Birmingham City gelang dem Rekordchampion am 20. Spieltag nur ein 1:1 (0:0). Trotz des Unentschiedens bleibt ManUnited an der Spitze der Premier League. Der Ex-Leverkusener Dimitar Berbatow (58.) hatte die Gäste mit seinem 14 Saisontreffer in Front gebracht, Lee Bowyer schaffte in der 90. Minute den späten Ausgleich. Manchester United (38 Punkte) hat nun sieben Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger.

Manchester City (38) ist weiter Zweiter nach dem 4:0 (3:0) gegen Aston Villa. Auffälligster Spieler war Italiens Nationalspieler Mario Balotelli mit drei Toren. Tottenham Hotspur baute seine Erfolgsserie mit dem 2:0 gegen den Aufsteiger Newcastle United auf acht Spiele ohne Niederlage aus und verdrängte die „Blues“ vorerst von Platz vier.

Chelsea kann gegen Spitzenteams derzeit nicht mithalten. Gegen die „Gunners“, derzeit Tabellendritte, ging alles ganz schnell. Kurz vor der Pause brachte Alexandre Song (44.) den FC Arsenal in Führung, kurz danach machten Kapitän Cesc Fàbregas (51.) und Theo Walcott (53.) mit einem Doppelschlag in 120 Sekunden den Heimsieg perfekt.

Endlich beendete Arsenal die schwarze Serie gegen die „Blues“: Seit elf Begegnungen in verschiedenen Wettbewerben warteten die Gunners auf einen Sieg. „Das hat doppelte Wirkung“, stellte Gewinner-Coach Arsène Wenger erfreut fest.

Neben der Tuchfühlung zu ManUnited sei der Sieg vor allem psychologisch wichtig: „Man hat infrage gestellt, dass wir große Spiele gewinnen können.“ Der Anschlusstreffer durch Branislav Ivanovic (57.) vermochte Arsenals Qualitäts-Nachweis vor über 60 000 Zuschauern nicht mehr zu beeinträchtigen. „Das war offensichtlich nicht genug“, monierte Ancelotti. „Wir schlafen.“

Bei einer weiteren Niederlage am Mittwoch gegen die Bolton Wanderers an der heimischen Stamford Bridge droht der Abramowitsch- Club noch weiter abzurutschen. „Es ist nicht gewöhnlich, dass Chelsea sechs Spiele lang nicht gewinnen kann“, meinte der Italiener. Wie seine Zukunft beim Champions-League-Achtelfinalisten aussieht, entscheidet jedoch Abramowitsch.