Conte wird Italiens neuer Nationaltrainer
Rom (dpa) - Antonio Conte wird neuer Trainer der italienischen Fußball-Nationalmannschaft. Der ehemalige Coach des Rekordmeisters Juventus Turin erhält einen Zweijahresvertrag bis Juli 2016, wie der nationale Verband FIGC mitteilte.
Die letzten Details habe der neue Verbandspräsident Carlo Tavecchio am Morgen mit Conte besprochen. Der 45-Jährige soll etwa so viel wie sein Vorgänger Cesare Prandelli verdienen, dazu aber Bonuszahlungen erhalten.
Zudem bekommt Conte, der sich vor vier Wochen überraschend von seinem bisherigen Club Juventus Turin getrennt hatte, mehr Kompetenzen als Prandelli. Er übernimmt auch die Aufgaben des Nachwuchskoordinators, nachdem Arrigo Sacchi seinen Vertrag nicht verlängert hat. Vorrangige Ziele seien der Neuaufbau der Squadra Azzurra nach dem WM-Aus und die gezielte Ausbildung junger Spieler in nationalen Zentren, hieß es. Conte soll am kommenden Dienstag in Rom offiziell vorgestellt werden.
Tavecchio hatte nach seiner Wahl zum neuen FIGC-Präsidenten seit Dienstag mit Conte verhandelt, der finanzielle Aspekt musste zuletzt noch gelöst werden. Nun sind in Contes Vertrag mehrere Bonuszahlungen fest vereinbart, die bei der Teilnahme an der EM 2016, dem Erreichen des EM-Finals und einer Verbesserung in der FIFA-Weltrangliste um mindestens fünf Plätze fällig werden. Der Verband teilte zudem mit, er habe mit einigen Sponsoren neue Verträge abgeschlossen.
Italienische Medien hatten zuvor berichtet, der Verband habe sich mit Sponsoren auf eine Verteilung der Geldsumme für das Engagement Contes geeinigt. Dank höherer Sponsorengelder und Boni könnte sich Contes Gehalt unter dem Strich den Berichten zufolge erheblich steigern, ohne dass auf den Verband Mehrkosten zukämen. Die „Gazzetta dello Sport“ nannte ein Nettogehalt von 3,5 bis 3,6 Millionen Euro. Prandelli, der Ende Juni nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM zurückgetreten war, habe einen Vertrag über 1,7 Millionen gehabt.
Conte hatte Juventus Turin in den vergangenen drei Jahren zu drei Meisterschaften und zu zwei Supercup-Titeln geführt. Als Spieler wurde er unter anderem 1994 Vizeweltmeister, 2000 Vizeeuropameister und 1996 Sieger der Champions League.
Tavecchio hatte zwar auch mit anderen Kandidaten gesprochen, Conte galt jedoch seit seinem Rücktritt als klarer Favorit. Er wird sich zum ersten Mal am 4. September bewähren müssen, wenn die Azzurri zu einem Testspiel gegen den WM-Dritten Niederlande antreten. Fünf Tage später folgt das erste EM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen.