Saisonstart: Sechs Clubs in England auf Titeljagd
London (dpa) - Ausgerechnet die Fußball-Weltmeister Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski fehlen beim Saisonstart in Englands Premier League.
Arsenal-Coach Arséne Wenger kündigte bereits an, dass er das DFB-Trio dem Publikum am Samstag gegen Crystal Palace noch vorenthalten wird, glanzvoll wird es im Emirates Stadium trotzdem: Gunners-Zugang Alexis Sanchez vom FC Barcelona gilt schon vor Rundenbeginn als neuer Star der Liga. Ob Andre Schürrle am Montag mit dem FC Chelsea bei Aufsteiger FC Burnley auflaufen wird, ist offen. Der Angreifer hat aber immerhin bereits zwei Testspiele absolviert.
Rund sieben Wochen nach dem Vorrunden-K.o. der Engländer bei der WM in Brasilien ist die Vorfreude bei den Fans auf der Insel riesengroß. Und vor dem Auftakt der Liga ist kein klarer Favorit auszumachen. „In anderen Ländern spielen zwei Vereine um die Meisterschaft, manchmal sogar nur einer. Hier sind es fünf oder sechs“, sagte Chelsea-Coach Jose Mourinho. Zu den Kandidaten im Titelrennen zählen Meister Manchester City, Chelsea, Arsenal und der FC Liverpool. Mit Abstrichen aber auch der FC Everton, Tottenham Hotspur und sogar Manchester United.
Mit den Verpflichtungen von Cesc Fabregas (Barcelona), Diego Costa und Luis Filipe (beide Atletico Madrid) für insgesamt 95 Millionen Euro plant der letztjährige Tabellendritte Chelsea den Angriff auf die Spitze. Nach einer titellosen Saison will Mourinho Champion ManCity ablösen. WM-Held Schürrle würde das freuen. Der Angreifer der Blues ist einer von zehn Profis aus Deutschland, die in der Liga kicken. Gleich vier Weltmeister wollen ganz oben mitmischen.
Nach dem FA-Cup-Triumph und dem Erfolg im englischen Supercup gegen ManCity (3:0) geht auch der FC Arsenal selbstbewusst wie nie ins Titelrennen. Mit Mertesacker, Özil, Podolski, Serge Gnabry und Talent Gedeon Zelalem spielen gleich fünf DFB-Kicker bei den Gunners. Zum ersten Mal seit dem Liga-Start 2006 muss Wenger nicht mehr erklären, warum die Fans noch immer auf einen Pokal warten müssen. Außerdem hat der Franzose auf dem Transfermarkt seine Zurückhaltung abgelegt und nach dem Özil-Coup in der vergangenen Runde wieder kräftig zugeschlagen.
Der Wechsel des Chilenen Alexis Sanchez für 42 Millionen Euro vom FC Barcelona gilt als der Königstransfer dieser Runde. Er war in Spanien zuletzt an 29 Treffern beteiligt. „In der Vergangenheit haben wir ständig einen wichtigen Spieler verloren. Jetzt konnten wir Spieler wie Özil und Sanchez hinzufügen. Ich habe im Angriff nun mehr Optionen als ich für viele Jahre hatte“, erklärte Wenger. Auch seine Vorfreude ist groß: „Es wird eine interessante Saison, denn es sieht so aus, dass alle großen Teams sehr stark sein werden.“
Vize-Meister FC Liverpool steht vor einer großen Aufgabe. Der Abschied von Torschützenkönig Luis Suarez (31 Tore) zum FC Barcelona wird nur schwer aufzufangen sein, obwohl die Reds vor ihrer ersten Champions-League-Teilnahme seit 2009 über 100 Millionen Euro investiert haben. Einer der Hoffnungsträger ist der deutsche U21-Nationalspieler Emre Can. Der Ex-Leverkusener konnte in der Vorbereitung schon überzeugen.
Beim zuletzt kriselnden Rekordmeister ManUnited ist Coach Louis van Gaal der große Star. Der Niederländer hat die schwere Aufgabe den Club zurück zu alter Stärke zu führen.