Derby-Fieber in Manchester
Manchester (dpa) - 171 Pflichtspiele zwischen Manchester United und Manchester City hat es schon gegeben. Das 172. wird mit besonderer Spannung erwartet. Die alte Trainer-Feindschaft zwischen José Mourinho und Pep Guardiola elektrisiert Fans und Medien.
Vom „Wut-Match“ und vom „Hass-Duell“ ist die Rede. Zudem will United-Stürmer Zlatan Ibrahimovic seinem ungeliebten Ex-Trainer aus gemeinsamer Barça-Zeit das Derby im Old Trafford vermiesen. Doch auch sportlich wird es interessant. Die beiden prominent besetzten Teams haben bisher alle Saison-Spiele gewonnen. Nur dank besserer Tordifferenz steht City an der Spitze, United hinter dem FC Chelsea auf Platz drei. Am Samstag geht es also nicht nur um diverse Egos und die Stadtherrschaft, sondern auch um die Tabellenführung.
Während Mourinho wohl seine beste Elf starten lässt, muss Guardiola wegen einer Sperre auf Sergio Agüero verzichten. Bitter, denn Agüero traf in drei Liga-Spielen schon dreimal für die „Citizens“.
Hingegen könnte Leroy Sané zu seinem ersten Einsatz im City-Trikot kommen. Wegen Beschwerden im Oberschenkel machte der deutsche Nationalspieler noch kein Spiel. Jetzt ist Sané fit und „froh, dass es endlich losgehen kann“. Auch sein Nationalmannschaftskollege Ilkay Gündogan meldet sich nach Knie-Operation und Reha zurück.
Beim FC Arsenal steht in Shkodran Mustafi noch ein deutscher Nationalspieler vor seinem Debüt. Sein Trainer Arsène Wenger wollte allerdings noch nicht sagen, ob Neuzugang Mustafi gegen den FC Southampton von Beginn an spielt. Nach dem schwachen Saisonstart mit einer Niederlage, einem Unentschieden und einem Sieg steht Wenger ein wenig unter Druck.
Ähnlich geht es Jürgen Klopp beim FC Liverpool, der bisher auch nur vier Punkte auf dem Konto hat. Nachdem der Umbau an der Anfield Road abgeschlossen ist, bestreiten die „Reds“ gegen den zuletzt siegreichen englischen Meister Leicester City ihr erstes Heimspiel. Durch die Erweiterung der berühmten Haupttribüne „the kop“ sieht Klopp einen noch eminenteren Heimvorteil. „Es sind 8000 mehr im Stadion“, sagte er. „Das ist eine Macht und die müssen wir nutzen.“
Gegen Leicester muss Klopp weiter auf den verletzten Emre Can verzichten. Torwart Loris Karius könnte auf der Bank sitzen. Nach seiner Handoperation hat der Ex-Mainzer schon wieder trainiert.
Beinahe unauffällig hat sich der FC Chelsea auf Platz zwei der Tabelle vorgearbeitet. Unter dem neuen Trainer Antonio Conte sind die „Blues“ in der Saison noch ungeschlagen und könnten mit einem Sieg gegen Swansea City am Sonntag der Gewinner des Spieltags werden. Bei einem Unentschieden im Manchester-Duell wäre Chelsea dann Tabellenführer.