Drogba-Schock für Chelsea: Nach K.o. in Klinik
London (dpa) - Nach seinem beängstigenden K.o. endete der Arbeitstag von Didier Drogba im St. Mary's Hospital von Paddington. Getroffen von einer missglückten Faustabwehr von Norwich-Torhüter John Ruddy, war der Stürmerstar des FC Chelsea mehrere Minuten bewusstlos.
Elf bange Minuten blieb die Premier-League-Partie an der Stamford Bridge unterbrochen, ehe der Ivorer in die Klinik gebracht wurde. Erst am Abend gab es endgültig Entwarnung für Drogba. „Didier geht es besser“, verkündete Chelsea-Trainer Andre Villas-Boas nach dem mühsamen 3:1-Heimsieg der Londoner erleichtert.
Der schwere K.o. des Angreifers, der nach dem Zusammenprall in der 65. Minute offenbar schon in der Luft die Besinnung verlor und hart auf dem Rasen aufschlug, schockte den Champions-League-Auftaktgegner von Bayer Leverkusen. „Ich danke meinen Spielern, dem Team von Norwich City und unserer medizinischen Abteilung, die in dieser potenziell gefährlichen Situation schnell und richtig reagiert haben“, sagte Andre Villas-Boas. Nach Röntgenuntersuchungen durfte Drogba am Abend wieder das Krankenhaus verlassen.
Die Sorge um Drogba drängte den Arbeitssieg des Vizemeisters in den Hintergrund. Erst ein Elfmetertor von Frank Lampard stellte für Chelsea die Weichen. Zuvor hatte in der 80. Minute Gäste-Keeper Ruddy nach einem Foul an Ramires die Rote Karte gesehen. Jose Bosingwa hatte die Hausherren zwar in der 6. Minute in Führung gebracht, doch Grant Holt (63.) glich für die vom früheren Dortmunder Paul Lambert betreuten „Canaries“ aus. Nach Lampards Tor war der Widerstand des Aufsteigers gebrochen. Chelseas spanischer Neuzugang Juan Mata setzte mit dem 3:1 am Ende der elfminütigen Nachspielzeit den Schlusspunkt.
Dem FC Liverpool bescherte der 3:1 (1:0)-Erfolg gegen die Bolton Wanderers ein fast vergessenes Glücksgefühl. Erstmals seit 840 Tagen eroberte der 18-fache englische Fußballmeister wieder die Tabellenspitze - zumindest für eine Nacht. „Es hat einfach Spaß gemacht, zuzuschauen“, freute sich Liverpools Trainer Kenny Dalglish nach der Partie.
Überragender Akteur bei den spielerisch überzeugenden „Reds“ war der Uruguayer Luis Suarez. Der Angreifer bereitete das 1:0 von Jordan Henderson (12.) vor. „Suarez ist Liverpools Inspiration und beschert den 'Reds' den besten Start seit 17 Jahren“, befand die Zeitung „Independent“. Martin Skrtel (52.) und Charlie Adam (53.) sorgten mit ihren Toren bei einem Gegentreffer des ehemaligen Bundesligaprofis Ivan Klasnic (90.+2) für zufriedene Gesichter in Anfield.