Elber: Fußball-WM in Brasilien für „reiche Leute“
Berlin (dpa) - Der frühere Bundesliga-Profi Giovane Elber befürchtet, dass sich viele Fans die Eintrittskarten für die Fußball-WM in seinem Heimatland Brasilien nicht leisten können.
Das Turnier werde „eine WM für die reichen Leute. Das war schon beim Confed Cup so“, sagte der frühere Stürmer des FC Bayern München und VfB Stuttgart in einem Interview der „Welt“. „Ich war bei einem Spiel in Fortaleza. Da habe ich nur Ausländer oder Leute von hier gesehen, die in dicken Autos vorgefahren sind.“
Dennoch glaubt der 41-Jährige an eine tolle Atmosphäre bei der WM-Endrunde vom 12. Juni bis 13. Juli. „Die WM wird ein zweiter Karneval“, meinte Elber. „Ich bin sicher, während der WM werden die unerfreulichen Begleitumstände im Vorfeld vergessen und die Stimmung wird großartig sein.“ Beim Confederations Cup, der Generalprobe zur WM, waren Tausende Brasilianer auf die Straße gegangen und hatten gegen Korruption, Mängel im Gesundheits-, Transport- und Bildungswesen sowie zu hohe WM-Kosten protestiert.
Die Verzögerungen im Stadionbau liegt nach Ansicht von Elber in der Natur der Brasilianer. „Wir Brasilianer erledigen gerne alles auf den letzten Drücker. Wir sind halt so.“ Als großen Turnierfavoriten sieht er die Gastgeber nicht. „Wer Weltmeister werden will, muss Deutschland und Spanien schlagen“, sagte der frühere Nationalspieler.