Griechen voller WM-Vorfreude: „Haben Samba getanzt“
Piräus (dpa) - Das euphorisierte Griechenland wähnt sich nach dem 3:1 im Playoff-Hinspiel gegen Rumänien schon bei der Fußball-WM. „Wir haben mit ihnen Samba getanzt!“, titelte die Zeitung „Sport Day“ am Samstag beseelt.
Auch in den anderen Sport-Gazetten wurde das Team von Trainer Fernando Santos nach dem hochverdienten Heimsieg in Piräus wie ein sicherer Brasilien-Fahrer bejubelt. „Das Griechenland unserer Träume“, schwärmte „live Sport“. Und „Protathlitis“ sah den Doppel-Torschützen Kostantinos Mitroglou auf dem Höhepunkt seines Schaffens: „Die ganze Welt liegt ihm zu Füßen“.
Bei so viel Überschwang fiel es den Akteuren schwer, ihre Sicht auf die Bedeutung des Sieges gegen die schwachen Rumänen zu vermitteln. „Nichts ist entschieden, wir müssen einen klaren Kopf bewahren“, warnte Coach Santos vor der Reise zum Rückspiel nach Bukarest am Dienstag. „Wir sind nach diesem Sieg vorn, trotzdem haben wir erst die Hälfte des Weges zurückgelegt“, erklärte der Portugiese. Seinem erklärten Ziel aber, den von der Finanzkrise geplagten Griechen mit der WM-Teilnahme ein Geschenk zu machen, ist Santos ein gutes Stück näher.
„Wir haben sehr gut gespielt, wir hätten mehr Tore schießen können, aber dabei wollen wir es nicht belassen. Wir müssen in Bukarest genauso gut sein“, sagte Dimitrios Salpingidis. Der bärtige Routinier hatte die Hellenen mit seinem 2:1 in der 21. Minute zurück auf die Siegerstraße gebracht. Mitroglous Treffer in der 14. und 66. Minute verschafften den Griechen die erhofft gute Ausgangsposition. Schon vor vier Jahren hatte das Team um den damaligen Trainer Otto Rehhagel die WM-Qualifikation über die Playoff-Hintertür geschafft. „Lassen wir das Feiern lieber für den Dienstag“, knurrte Salpingidis dennoch.
Den Rumänen machte in Piräus nur das zwischenzeitliche 1:1 von Bogdan Stancu in der 19. Minute etwas Hoffnung. Der Treffer könnte in der Endabrechnung noch viel wert sein. „Es wird nicht einfach“, befand Nationaltrainer Victor Piturca. Seit 1998 wartet Rumänen auf eine WM-Teilnahme, die goldenen Zeiten mit Mittelfeld-Genie Gheorghe Hagi sind lange vorbei. „In dieser Situation wird es sehr schwierig, uns zu qualifizieren“, gestand Piturca. Ein bisschen Trotz jedoch hatte sich der Coach durchaus bewahrt: „Wir haben aber noch eine Chance, und die müssen wir versuchen zu nutzen.“