Endlich zurück: Gomez-Comeback als „süßer Trost“
Florenz (dpa) - Wenigstens Mario Gomez konnte beim AC Florenz nach der bitteren Niederlage für etwas Trost und ein zufriedenes Lächeln sorgen.
„Nehmen wir das als positive Nachricht dieses Abends“, forderte Sportdirektor Daniele Pradè nach dem geglückten Comeback des deutschen Fußball-Nationalstürmers beim 1:2 (0:1) gegen Inter Mailand. Zwar ärgerten sich die Toskaner über die Niederlage, doch die langersehnte Einwechslung des Stürmers in der 68. Minute löste Erleichterung aus. „Die Rückkehr von SuperMario Gomez nach fünf Monaten ist der süße Trost“, schrieb die „Gazzetta dello Sport.“
Am 15. September in seinem dritten Ligaspiel für den neuen Club hatte sich Gomez gegen Cagliari Calcio einen Innenbandteilriss im Knie zugezogen. Was folgte war eine lange Leidenszeit, wegen einer Sehnenentzündung musste der 28-Jährige sein Comeback immer wieder verschieben. Seit eineinhalb Wochen trainiert er wieder mit der Mannschaft, saß unter der Woche im Pokal wieder auf der Bank. „Nach fast fünf Monaten Pause bin ich nun endlich zurückgekehrt!“, schrieb der Angreifer vor dem Spiel gegen Inter auf seiner Facebook-Seite.
Pünktlich zum Saisonendspurt ist Gomez wieder fit und in der Toskana sind die Erwartungen an den Torjäger hoch, die Fans empfingen ihn begeistert. „In den letzten Minuten haben wir gesehen, mit Gomez und Matri vorne sind wir gefährlicher“, lobte Teamkollege Marvin Compper, der über 90 Minuten spielte. „Wir können lange Bälle spielen, wir haben einen mehr, der die Kopfballduelle gewinnen kann.“
Bei seinen ersten gut 20 Minuten Einsatzzeit nach der langen Pause blieb Gomez zwar unauffällig und vergab in der Nachspielzeit die Ausgleichschance, als er an einem Ball vorbeirutschte. Doch nach dem geglückten Kurz-Comeback überwog in Florenz die Erleichterung. „Man muss berücksichtigen, dass er so lange gefehlt hat und das Spiel bei seiner Einwechslung in einer schwierigen Phase nach dem 1:2 war“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“. „Nehmen wir das als das wenige Positive mit, was man aus einer Niederlage wie dieser ziehen kann“, empfahl Club-Präsident Andrea Della Vella.
Die zweite Heimniederlage für Florenz in dieser Saison war für Trainer Vincenzo Montella vor allem eine Folge der Dreifachbelastung durch Serie A, Pokal und Europa League. „Wir sind physisch und mental müde, aber wir hatten auch Pech“, sagte er mit Blick auf die vom Schiedsrichter übersehene Abseitsposition vor dem Treffer zum 1:2. In der Tabelle bleibt Florenz weiter Vierter. „Es ist eine Niederlage, die weh tut, aber sie ist nicht verheerend“, urteilte Della Vella.
Nach seiner langen Pause soll Gomez nun langsam seinen Rhythmus wiederfinden. Die nächste Chance könnte er bereits am Donnerstag in der Europa League bekommen. „In Dänemark gegen Esbjerg wird er viel mehr Minuten zur Verfügung haben“, prophezeite die „Gazzetta dello Sport“. Knapp vier Monate sind es noch bis zur Weltmeisterschaft in Brasilien - mit Toren und Spielpraxis für Florenz könnte sich Gomez bis dahin gerade noch rechtzeitig in Form bringen.