Europa, Pokal oder nix: Lazio vor „prickelndem“ Finale

Rom (dpa) - Lazio Rom will mit dem wiedererstarkten Miroslav Klose und der Schützenhilfe von Inter Mailand unbedingt ein Endspiel um Europa im Pokalfinale vermeiden.

Nur mit einem Sieg am Sonntag in Cagliari und einem gleichzeitigen Stolpern von Udinese (63 Punkte) in Mailand kann der Hauptstadtclub (61) schon im Ligafinale das Ticket für die Europa League buchen, um eine Woche später ohne Druck in den Cup-Showdown mit Stadtrivalen AS Rom zu gehen. „Wir wollen die Europa League vor dem Pokal-Endspiel erreichen“, versprach Kapitän Stefano Mauri.

Elf Tore, darunter ein Fünferpack von Klose, in den vergangenen drei Spielen machen die Römer zuversichtlich. „Lazio will alles und seinen Fans ein prickelndes Saisonfinale bescheren“, schrieb der „Corriere dello Sport“. Für Klose geht es auch um seine persönliche Europa-Serie: Nach zehn Jahren mit Spielen auf europäischer Bühne für vier Clubs droht dem deutschen Nationalspieler kommende Saison erstmals wieder die Zuschauerrolle. „Mit Miro zu spielen macht alles leichter, er ist ein Spieler mit wichtigen Qualitäten“, lobte Sturmpartner Sergio Floccari den Deutschen vor dem letzten Spieltag.

Für seine Europa-Mission hofft Lazio auf die Unterstützung von Inter, das aber nur eins der vergangenen sieben Spiele gewonnen hat und als Tabellenneunter nichts mehr erreichen kann. Trotzdem ist Lazio-Trainer Vladimir Petkovic zuversichtlich: „Am wichtigsten ist, was wir machen, aber ich bin überzeugt, dass Inter im letzten Saisonspiel zu Hause ein gutes Ergebnis erzielen kann.“ Lazio-Mittelfeldspieler Christian Ledesma betonte: „Wir müssen nicht an die anderen denken, sondern nur an uns selbst. Dann wird man sehen.“

An das Finale eine Woche später - für Lazio der Saisonhöhepunkt und für Klose die Chance auf seinen ersten Titel mit den Römern - will Petkovic noch keinen Gedanken verschwenden. „Wir haben es bisher geschafft, nicht an das Pokalfinale zu denken und ich glaube, das halten wir noch eine Woche durch“, forderte er. Trotzdem ist das Duell mit AS Rom für die Mannschaft ein besonderes. „Das Finale zählt sehr viel, es geht um einen Pokal und den gegen Rom zu gewinnen, wäre doppelt zufriedenstellend“, sagte Mauri. Angreifer Floccari ergänzte: „Das wird ein historisches Ereignis.“

Nach dem Wirbel um rassistische Beleidigungen gegen Stürmer Mario Balotelli soll beim AC Mailand gegen Siena am Sonntag das Sportliche im Fokus stehen. Mit einem Sieg hätten die Norditaliener den dritten Platz hinter Meister Juventus Turin und dem SSC Neapel und das Ticket für die Champions-League-Qualifikation sicher. Der AC Florenz hat zwei Punkte weniger und muss auf einen eigenen Sieg gegen Pescara und einen Milan-Patzer hoffen. „In Siena müssen wir kämpfen, aber wir können es schaffen“, meinte AC-Coach Massimiliano Allegri.