Ex-Neapel-Torwart gibt versuchten Wettbetrug zu
Neapel (dpa) - Der ehemalige Torwart des italienischen Fußball-Erstligisten SSC Neapel, Matteo Gianello, hat einen versuchten Wettbetrug in der Serie A gestanden.
Vor der Partie der Neapolitaner bei Sampdoria Genua am 16. Mai 2010 versuchte der Keeper einige Teamkollegen zu einer Ergebnisabsprache zu überreden. Dies räumte der 35-Jährige in einem Verhör der Staatsanwaltschaft Neapel ein, aus dem die „Gazzetta dello Sport“ zitierte.
Gianello wollte Sampdorias Sieg sicherstellen, damit seine Komplizen mit ihren in Österreich und England getätigten Wetten auf Neapels Niederlage hundertprozentig abkassieren konnten. Das Spiel endete 1:0 für Sampdoria. Der Ex-Fußballer Silvio Giusti habe ihn aufgefordert, Neapels Spielern Geld für die Ergebnismanipulation zu bieten. Angesprochen habe er in der Umkleidekabine nur die Verteidiger Paolo Cannavaro und Gianluca Grava. Beide hätten jedoch „entschieden abgelehnt“ und sich gegen derartige Absprachen ausgesprochen, berichtete Gianello, der von 2004 bis 2011 bei den Süditalienern unter Vertrag stand.
Sollte die Aussage stimmen, drohen Cannavaro und Grava dennoch Strafen des italienischen Fußballverbands (FIGC), weil sie den Manipulationsversuch nicht anzeigten. Auch der SSC Neapel muss in dem Fall mit einem Verfahren rechnen.
Die Staatsanwaltschaft Neapel untersucht seit mehr als einem Jahr Straftaten rund um den Fußball. Neben Wettbetrug interessieren sich die Ermittler auch für Verbindungen der Mafia zum Profi-Fußball.