FIFA-Legenden als Botschafter Ex-Stars Lucio und Cafú: Es gibt keinen Confed-Cup-Fluch

Berlin (dpa) - Insgesamt drei WM-Titel und drei Confed-Cup-Siege: Lucio und Cafú kennen sich aus, wenn es um FIFA-Turniere geht. Vor dem Anpfiff des WM-Testlaufs in Russland verstehen sich die Brasilianer als sogenannte FIFA-Legenden als Botschafter für das Turnier und sprechen über...

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... den Stellenwert des Confed Cups (vom 17. Juni bis 2. Juli).

Cafú: „Ich habe sehr große Erwartungen, unabhängig, ob Brasilien dabei ist oder nicht. Es ist das letzte große Turnier vor der WM.“

Lucio: „Wenn das Turnier einmal begonnen hat, dann wollen alle gewinnen. Dann ist es nicht mehr wichtig, ob es der Confed Cup ist oder ein anderes Turnier. Das ist die Gelegenheit, auch die anderen Mannschaften zu beobachten. Es sind wichtige Teams dabei.“

... die Favoriten.

Cafú: „Gerade die jungen deutschen Spieler wecken große Neugier. Und das ist eine gute Sache.“

Lucio: „Portugal und Chile haben alle wichtigen Spieler dabei. Das wird spannend sein.“

... die Absenz praktisch aller deutschen Top-Stars.

Cafú: „Ich hätte gespielt. Die Ferien kommen danach.“

Lucio: „Ich hätte immer gespielt. So eine Trophäe ist immer von Bedeutung.“

... die deutschen Chancen.

Cafú: „Es wird schwer werden, das Turnier zu gewinnen. Alle wollen gegen Deutschland gewinnen, sie sind der Weltmeister. Ins Halbfinale sollten sie kommen. Chile und Portugal haben gute Chancen. Es ist ein ausgeglichenes Turnier.“

Lucio: „Deutschland kann immer gewinnen. Für Chile, Portugal und Russland, das zuhause spielt, sehe ich gute Chancen.“

... den Fluch, dass kein amtierender Confed-Cup-Sieger anschließend Weltmeister werden konnte.

Cafú: „Es gibt keinen Fluch. Wer den Confed Cup gewinnt, kann auch Weltmeister werden.“

Lucio: „Das ist Zufall. Es ist ein großer Test. Es ist nicht einfach, die Weltmeisterschaft zu gewinnen.“

... die derzeit blendende Form der brasilianischen Mannschaft und Trainer Tite.

Cafú: „Es ist ein fantastischer Moment. Die Spieler haben sich an den Trainer angepasst. Es läuft. Es war auch Zeit, dass es wieder läuft.“

Lucio: „Er ist ein guter Motivator. Das merkt man. Das ist der Unterschied zwischen Tite und Dunga. Er hat ein Händchen.“

... das Trauma vom 1:7 im WM-Halbfinale gegen Deutschland.

Cafú: „Das 7:1 bleibt in den Köpfen. Das ist Fußball-Geschichte. Man wird nicht über das 2:0 Brasiliens im WM-Finale 2002 reden, sondern immer über das 7:1. Es wird immer bleiben.“

Lucio: „Jetzt gibt es neue Spieler und die Möglichkeit, neue Geschichte zu schreiben.“

... die Chancen auf einen brasilianischen WM-Sieg 2018.

Cafú: „Brasilien hat eine starke Mannschaft. Sie hat sich schon qualifiziert. Das war nicht immer der Fall. Das ist ein Vorteil. Brasilien und Deutschland sind die Favoriten bei der WM in Russland.“

Lucio: „Die Qualifikation ist geschafft. Mit den neuen Spielern und dem neuen Trainer, kann man sich gezielt vorbereiten. Aber wichtig ist es, bei der WM 100 Prozent fit zu sein. Das ist das Ziel.“

... den Mega-Transfer des 16 Jahre alten Brasilianers Vinícius Júnior zu Real Madrid.

Cafú: „Wenn Du nicht die Qualität hast, gehst Du nicht mit 16 Jahren zu Real Madrid. Er hat die Qualität, um den Schritt zu machen. Aus sportlicher Sicht wäre es besser für die Qualität der brasilianischen Meisterschaft, wenn er nicht gehen würde, aber er ist nicht der erste Spieler, der nach Europa kommt.“

Lucio: „Wenn Du mit 16 Jahren zu Real Madrid gehst, ist das eine Herausforderung. Es ist ein wichtiger Schritt für den Spieler.“

... das Champions-League-Finale zwischen Juventus Turin und Real Madrid.

Cafú: „Reals Offensive ist sehr beeindruckend, und die Defensive von Juve ist sehr beeindruckend. Es wird taktisch sehr interessant.“

Lucio: „Wenn Real gegen Juventus spielt, dann ist es eine 50:50-Sache. Sie haben beide hervorragende Trainer.“

... das schwache Abschneiden der deutschen Clubs im Europapokal.

Cafú: „Das kann man nicht wissenschaftlich erklären. Die Bayern haben gegen Giganten gespielt. Wer ins Finale kommt, hat es verdient.“

Lucio: „Das Problem liegt nicht beim deutschen Fußball. Man muss bedenken, dass sie gegen die Meister aus Spanien und Italien spielen. Die Bayern waren im Finale, haben die Champions League auch gewonnen. Sie bringen ihre Leistung, aber die Konkurrenz ist sehr stark.“