FIFA-Medizinchef fordert Pausen bei Kopfverletzungen
Manchester (dpa) - Der Vorsitzende der Medizinischen Kommission im Fußball-Weltverband FIFA fordert Spielpausen beim Verdacht auf eine Gehirnerschütterung eines Spielers.
Er wolle die Zustimmung einholen von FIFA und UEFA dafür, „dass man im Fall eines Verdachts auf eine Gehirnerschütterung den Schiedsrichter darum bittet, das Spiel für drei Minuten anzuhalten“, sagte Michel D'Hooghe bei der Soccerex-Konferenz in Manchester. Der Referee solle sicherstellen, dass ein Spieler nur weiterspielen darf, wenn ein Teamarzt grünes Licht gibt - „niemand sonst“.
D'Hooghe reagierte damit auf zunehmenden öffentlichen Druck. So klagt etwa eine Eltern-Initiative in den USA gegen die FIFA wegen der nach ihrer Ansicht gesundheitsgefährdenden Kopfball-Technik.
Der englische Fußballverband hat seine Richtlinien bereits in dieser Saison verschärft: Ein Spieler mit einer Kopfverletzung muss den Platz verlassen und von einem Vereinsarzt untersucht werden. Der Trainer muss sich der Entscheidung des Arztes beugen.
Bei der WM hatte vor allem der Fall Christoph Kramer für Aufsehen gesorgt: Der deutsche Nationalspieler hatte im Finale nach einem Zusammenstoß mit Argentiniens Ezequiel Garay sichtlich desorientiert weitergespielt. Erst 15 Minuten später war er ausgewechselt worden.