FIFA vergibt gute Note an WM-Spielort Manaus

Manaus (dpa) - FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke hat dem WM-Spielort Manaus gute Noten für dessen Vorbereitung auf die Fußball-WM gegeben.

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Die „Arena da Amazônia“ sei großartig und die Amazonas-Stadt Manaus jetzt schon bereit, um mit England und Italien zwei der wichtigsten Fußball-Teams der Welt zu empfangen, sagte Valcke am Sonntag nach lokalen Medienangaben zum Auftakt einer mehrtägigen Brasilien-Reise in Manaus. In der Millionenstadt werden im Sommer vier WM-Gruppenspiele ausgetragen, darunter am 14. Juni die Top-Partie England - Italien. Valcke zeigte sich auf Twitter auch beeindruckt von der „unglaublichen“ Kulisse für die Fan-Fest-Meile in Manaus.

Dabei hatte die FIFA vor nicht allzu langer Zeit noch Bedenken über die fristgerechte WM-Reife der Amazonas-Stadt. „Vor einem Jahr gab es Zweifel, ob Manaus zur WM fertig werden würde“, erinnerte sich Valcke, der diese Zweifel für ausgeräumt hält. In Manaus sei eine großartige Arbeit geleistet worden. Neben England und Italien stehen dort drei weitere Gruppen-Begegnungen an: Kamerun-Kroatien, Honduras-Schweiz und USA-Portugal. Manaus ist für seine Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit berüchtigt. Doch zeigte sich FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak darüber nicht allzu besorgt. Während der Spiele könnten gegebenenfalls Wasserpausen gemacht und Spieler mit kalten Handtüchern versorgt werden, hatte er am Samstag erklärt.

Auch Brasiliens Vize-Sportminister Luis Fernandes blickte am Sonntag zufrieden auf Manaus. „Hier überwogen zunächst Zweifel und Skepsis, und jetzt haben wir das Gefühl, dass wir liefern können. Dieses Gefühl des Stolzes wird auch bei der WM vorherrschend sein.“ Die Arbeiten am Stadion sind zu 97 Prozent fertig und sollen in etwa drei Wochen ganz abgeschlossen sein. Im März/April soll die Arena dann offiziell eröffnet werden.

Trotz des Lobes: Auch in Manaus lief bei weitem nicht alles glatt. Das Stadion hatte in den vergangenen Monaten traurige Schlagzeilen gemacht, weil bei Unfällen zwei Bauarbeiter ums Leben kamen und einer einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Zudem wird auch das Stadion in Manaus erst mit deutlicher Verspätung fertig, denn die ursprüngliche Frist lief im Dezember 2013 ab. In der Kritik stand die von Mega-Staus geplagte Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas zudem, weil ein wichtiges Bahn-Projekt für den öffentlichen Nahverkehr auf die Zeit nach der WM vertagt wurde.

Nach Manaus wird Valcke noch die WM-Städte Brasília und Porto Alegre besuchen. Im Anschluss nimmt der Franzose am Teamworkshop der FIFA in Florianópolis (19. bis 20. Februar) im Süden Brasiliens teil, zu dem ranghohe Delegationen der 32 WM-Teams erwartet werden. Am Dienstag soll auch das Schicksal des WM-Spielortes Curitiba besiegelt werden, dem Valcke im Januar wegen massiver Verspätungen bei den Stadionbauarbeiten die Gelbe Karte gezeigt hatte. Seitdem wurde die Taktzahl auf der Baustelle spürbar erhöht. Curitiba versucht, ein Ausscheiden aus dem WM-Spielplan um jeden Preis zu verhindern.