Premier League Frust bei Klopp: Titel für Liverpool außer Reichweite
Liverpool (dpa) - Nach dem nächsten verspielten Vorsprung wollte Jürgen Klopp von Titelhoffnungen nichts mehr wissen. Mit dem FC Liverpool verpasste der Trainer beim 1:1 (0:0) gegen den englischen Fußballmeister FC Chelsea nicht nur einen Wirkungstreffer im Kampf um die Champions-League-Plätze.
Dem 50 Jahre alten Coach ist auch klar: So wird es nichts mit der Meisterschaft in der Premier League. „Wenn wir wirklich an Manchester City denken, wären wir richtig verrückt“, erklärte Klopp.
Der souveräne Premier-League-Tabellenführer von Trainer Pep Guardiola thront auf der Insel ziemlich einsam an der Spitze. Selbst mit dem Fernglas kann der FC Liverpool, der letztmals 1990 Meister wurde, die Citizens kaum mehr entdecken. „Wie kriegen wir Manchester City noch? So nicht. Wir müssen Spiele gewinnen, aber wenn City seine Spiele wie bisher gewinnt, können wir machen, was wir wollen“, stellte der frühere Bundesligatrainer fest. „Unsere Position derzeit ist in Ordnung. Mehr aber auch nicht. Wir müssen uns verbessern.“
Viel schlimmer für Klopp war beim Remis gegen Chelsea allerdings, dass sein Team erneut einen Vorsprung nicht über die Zeit retten konnte. Am vergangenen Dienstag hatte seine Mannschaft in der Champions League beim 3:3 in Sevilla eine 3:0-Pausenführung verspielt. In der Premier League reichte ohne den angeschlagenen deutschen Nationalspieler Emre Can gegen die Londoner der Treffer von Mohamed Salah (65. Minute) nicht für drei Punkte.
„Alles war optimal, bis Willian traf. Jetzt fühlt es sich wieder nicht gut an“, monierte Klopp. Statt auf Platz vier punktgleich mit Chelsea rangiert der Club unterhalb der Positionen, die zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigen. „Zum zweiten Mal stand Liverpool kurz davor, ein echtes Ausrufezeichen zu setzen. Doch wieder fühlt sich das Unentschieden wie eine Niederlage an“, schrieb das „Liverpool Echo“. Auch Klopp gab zu: „Ich bin nicht glücklich über das Resultat.“
Daran hatte nach Meinung von Klopp auch Schiedsrichter Michael Oliver seinen Anteil. „Wir wollten einen Spieler einwechseln und unser System umstellen. Doch der Schiedsrichter sagte "No"“, schimpfte Klopp. „Der Schiedsrichter-Assistent war bereit, wir waren bereit. Keine Ahnung, warum er "No" gesagt hat.“ Kurze Zeit später traf der 144 Sekunden zuvor eingewechselte Willian zum 1:1. „Darüber war ich nicht gerade happy“, ätzte Klopp.
Nicht unbedingt bessere Laune dürfte Klopp nach dem Last-Minute-Sieg des FC Arsenal beim FC Burnley bekommen haben. Alexis Sánchez sorgte in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem verwandelten Foulelfmeter für den Gunners-Sieg. Ohne den kurzfristig erkrankten Mesut Özil sprangen die Londoner auf Platz vier, Liverpool rutschte auf den sechsten Rang ab.