Fußball-„König“ Pelé: Proteste ja, Randale nein
Rio de Janeiro (dpa) - Brasiliens Fußball-Legende Pelé unterstützt die Proteste in seinem Land, hat aber die Ausschreitungen vehement kritisiert.
„Unser Land verdient bessere Transportmittel, ein besseres Gesundheitssystem und eine bessere Schule“, sagte „König Pelé“ am Donnerstag exklusiv dem Internetportal globo.com. Er sei zu „100 Prozent“ einverstanden mit dieser Denkweise und dem Volk, das auf der Straße sei.
Klare Worte fand er aber für Randalierer, die in den vergangenen Tagen am Rande der Demonstrationen in mehreren Städten für Krawalle sorgten: „Die Banditen verderben einen Marsch, der friedlich ist und Forderungen stellt zum Besten der brasilianischen Bevölkerung und unserer Gesellschaft.“ Der Ehrenbotschafter die Weltmeisterschaft 2014 warnte davor, die anstehenden Sportgroßereignisse zu beschädigen. „Die Fußball-WM, die Olympischen Spiele (2016 in Rio) und der Confed-Cup sind wichtige Events, damit unser Land wächst. Ich bin einverstanden damit, dass wir gegen die Korruption kämpfen müssen, ohne jeden Zweifel“, sagte Pelé. Aber das dürfe nicht vermischt werden. „Die Spieler der Seleção haben nichts mit Korruption zu tun. Das muss getrennt werden.“
Der 72-Jährige, der schon einmal in Brasilien das Amt des Sportministers innehatte, war am Mittwoch zunächst durch Äußerungen in die Kritik geraten. Er hatte die Fußball-Fans um Unterstützung für die brasilianische Nationalmannschaft beim Confed Cup gebeten und dabei gesagt: „Lasst uns die ganze Konfusion, die in Brasilien passiert, vergessen, und denken wir daran, dass die brasilianische Seleção unser Land ist, unser Blut. Wir werden die Seleção nicht auspfeifen, sondern bis zum Finale unterstützen.“