Gefrusteter Balotelli soll gegen Frankreich treffen
Parma (dpa) - Franck Ribéry kennt auch gegen Mario Balotelli kein Pardon. Frankreichs Stardribbler will mit der Équipe Tricolore im letzten Fußball-Länderspiel des Jahres gegen Italien einen versöhnlichen Abschluss schaffen.
Azzurri-Kapitän Gianluigi Buffon attestiert dem ewig jungen Kräftemessen einen „besonderen Geschmack“. Für Englands Dirigent Steven Gerrard soll das Gastspiel gegen Schweden zu einem Meilenstein in seiner Karriere werden: Der 32-Jährige steht vor seinem 100. Auftritt im Nationaltrikot. Panama und Gabun heißen die Reiseziele der Spanier und Portugiesen.
Ribéry & Co. wollen gegen Italien am Mittwoch den starken Eindruck vom 1:1 gegen Welt- und Europameister Spanien vor rund vier Wochen in der WM-Qualifikation bestätigen. „Wir können aber nicht behaupten, dass wir auf dem gleichen Niveau sind“, warnte Frankreichs Coach Didier Deschamps, der nicht nur auf den Dribbler des FC Bayern München setzen will, sondern auch auf Yoann Gourcuff.
Der Spielmacher von Olympique Lyon wurde vom damaligen Trainer Laurent Blanc nicht zur EM in Polen und der Ukraine mitgenommen. Deschamps ist von der Qualität des 26-Jährigen hingegen überzeugt. „Er ist ein einfallsreicher Spieler“, sagte der frühere Kapitän der Franzosen. „Er kann die anderen besser machen.“
Deutliche Fortschritte hat Italien unter Coach Cesare Prandelli gemacht - nicht nur auf sportlicher Ebene. Eigentlich hätte sein Team schon im Mai in Parma gegen Luxemburg spielen sollen. Doch infolge der Erdbeben in der Emilia Romagna musste die Partie abgesagt werden. Nun soll das Freundschaftsspiel im Ennio-Tardini-Stadion als Mutmacher für die Menschen in der Region dienen.
Die klare Linie Prandellis bekam auch der sonst unverzichtbare Daniele de Rossi vom AS Rom zu spüren, der nach seiner Roten Karte am Sonntag gegen Stefano Mauri im Stadtderby gegen Lazio (2:3) nicht nominiert wurde - ebenso wie Antonio Cassano (Inter Mailand).
Prandelli kann beim EM-Zweiten dennoch ein explosives Sturmduo aufbieten. Neben Deutschland-Schreck Mario Balotelli von Manchester City dürfte Milans Youngster Stephan El Shaarawy auflaufen. Acht Treffer in zwölf Serie-A-Partien zieren dessen Visitenkarte.
Als sechster Engländer mit 100 Länderspielen will sich Gerrard in die Geschichtsbücher eintragen. Trotz Knieproblemen soll der Kicker des FC Liverpool am Mittwoch (20.30 Uhr) in Stockholm auflaufen. „Ich bin ziemlich nervös, so wie lange nicht mehr im englischen Trikot“, sagte der Routinier. „Vielleicht liegt das an der größeren Aufmerksamkeit, jetzt wo ich diesen Meilenstein erreichen kann.“
Dem 32-Jährigen könnten allerdings sein erst 17 Jahre alter Teamkollege Raheem Sterling oder Zweitligaspieler Wilfried Zaha von Crystal Palace die Schau stehlen, die vor möglichen Debüts stehen.
Zur Einweihung des neuen Nationalstadions Friends Arena möchte sich natürlich Schweden in Bestform zeigen. Beflügelt vom furiosen 4:4 nach 0:4-Rückstand in der WM-Qualifikation gegen Deutschland wollen der siebenmalige Fußballer des Jahres Zlatan Ibrahimovic & Co. auch den Three Lions die Stirn bieten. „Ich sehe Qualität, ich sehe Einstellung, ich sehe die Zukunft“, beschwor Schwedens Trainer Erik Hamren seine Auswahl, der es noch an internationaler Reife fehlt.
Auf Marathontrips haben sich die Teams aus Spanien und Portugal eingelassen. Der Welt- und Europameister um den wiederberufenen Juan Mata (FC Chelsea) sieht seinen Test am Mittwoch in Panama als Tribut an die spanischsprachigen Länder. Portugal begab sich auf eine Expedition nach Gabun - allerdings ohne Cristiano Ronaldo. Der Star von Real Madrid sagte die Reise wegen einer Augenblessur ab und verpasst damit den Kick am Mittwoch in Libreville.