Gewerkschaftsbund kritisiert Maßnahmen in Katar
Berlin (dpa) - Der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC hat die von den Organisatoren der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ausländischer Arbeiter als „Augenwischerei“ kritisiert.
„Es ist keine einzige Änderung an den katarischen Gesetzen, die den Beschäftigten ihre grundlegenden Rechte verweigern, vorgenommen oder vorgeschlagen worden. Ein Mitspracherecht oder eine Vertretung bei der Arbeit ist für Wanderarbeitskräfte in Katar nicht vorgesehen“, sagte ITUC-Generalsekretärin Sharan Burrow.
Zuletzt hatten immer wieder Berichte über Todesfälle und unmenschliche Zustände auf den Baustellen für Empörung gesorgt. Dem „Guardian“ zufolge kamen Hunderte Gastarbeiter allein aus Nepal ums Leben.
Der Oberste Rat für Organisation und Nachhaltigkeit in Katar hatte zuletzt dem Weltverband FIFA seinen 50-seitigen Bericht über die Fortschritte bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Katar vorgelegt. Dabei sei in den vergangenen sechs Monaten die Zahl der ausgebildeten Inspektoren um 30 Prozent erhöht worden. In den vergangenen drei Monaten habe es 11 500 Prüfungen gegeben. Für die Arbeiter an den WM-Baustellen soll künftig die Einrichtung von Bankkonten zu den Standards gehören. Klare Richtlinien für die Hygiene und Bettenzahl sollen außerdem die Situation in den Unterkünften verbessern.