„Natürlich befinden wir uns in einer wichtigen Phase, aber ich habe volles Vertrauen, dass wir sie meistern“, sagte der Coach der deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski. Ehe die Gunners am Mittwoch zum Champions-League-Duell in Dortmund antreten, empfängt Englands Spitzenreiter am Samstag den Verfolger aus Liverpool. Beide Mannschaften trennen nur zwei Zähler.

In den späten 80er- und frühen 90er-Jahren hatten Arsenal und Liverpool die englische Liga noch dominiert und die Meisterschaften zwischen 1988 und 1991 unter sich ausgemacht. Während Arsenal seit neun Jahren auf einen weiteren Meistertitel wartet, sehnen sich die Liverpool-Anhänger seit 1990 danach. Die Hoffnung war jedoch noch nie so groß wie in dieser Saison. Deswegen fiebern die Fans auf der Insel der Partie im Emirates-Stadion so sehr entgegen.

Ein Spieler wird dabei besonders im Rampenlicht stehen: Luis Suarez. Wenger hätte den Nationalspieler aus Uruguay gern vor der Saison verpflichtet, doch alle Abwerbeversuche prallten an den Reds ab. Nachdem der Stürmer die ersten sechs Saisonspiele für Liverpool wegen einer Sperre verpasst hat, präsentiert er sich nun in Top-Form. Am vergangenen Wochenende erzielte er gegen West Brom einen Hattrick. Es war bereits sein vierter in der Premier League.

Liverpool-Legende John Barnes aus der Meistermannschaft von 1988 glaubt, dass die Reds in Suarez und Daniel Sturridge derzeit sogar den besten Angriff der Liga haben. Besonders Sturridge sei während der Sperre des Superstars aufgeblüht. Der englische Nationalspieler erzielte bisher acht Treffer, Suarez sechs. Insgesamt gehen 14 der 17 Liverpooler Tore auf das Konto des Duos, das die Arsenal-Abwehr um Innenverteidiger Mertesacker vor Probleme stellen wird. Die „Sun“ ist sicher: „Das wird die größte Herausforderung der bisherigen Saison“. Arsenal benötigt nach den jüngsten Heimniederlagen endlich einen Sieg gegen ein Schwergewicht. Kritiker erinnern in England bereits daran, dass die Mannschaft die 22 Punkte bisher mit Ausnahme fast ausschließlich gegen schwächere Mannschaften eingefahren hat. Die Gunners hätten vom Spielplan profitiert. „Das glaube ich nicht. Es liegt an uns, das Gegenteil zu beweisen“, meinte Wenger.

Dennoch: Gegen Top-Mannschaften hakt es gewaltig. Gegen Chelsea und die beiden Clubs aus Manchester konnte Arsenal zuletzt bloß zwei der letzten zwölf Partien gewinnen. Die Statistik spricht auch am Samstag gegen Arsenal. Nur eines der letzten sechs Heimspiele gegen Liverpool haben die Gastgeber gewonnen. Auf die deutsche Fußball-Außenstelle auf der Insel wartet eine echte Bewährungsprobe.