Haftstrafe für Präsidenten des FC Sevilla

Málaga (dpa) - Der Präsident des spanischen Fußball-Erstligisten FC Sevilla, José María del Nido, ist wegen Verwicklung in einen Finanzskandal zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Das Landgericht in Málaga sah es nach dem veröffentlichten Urteil als erwiesen an, dass der Angeklagte der Stadtverwaltung des Nobelbadeorts Marbella als Rechtsanwalt falsche Rechnungen ausgestellt und Millionensummen an Steuergeldern kassiert hat.

Die Unregelmäßigkeiten waren in die Zeit gefallen, in der der einstige Vereinschef von Atlético Madrid, Jesús Gil, Bürgermeister in Marbella war und der Ort als „Europas Hauptstadt der Korruption“ für Schlagzeilen sorgte. Der Bürgermeister-Nachfolger des 2004 gestorbenen Gil, Julián Muñoz, wurde in dem Prozess ebenfalls zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Del Nido soll nach der Anklageschrift von 1999 bis 2003 Marbella 6,7 Millionen Euro in Rechnung gestellt haben.

Für eine Eingabe beim Rechnungshof soll er rund 350 000 Euro kassiert haben. Dabei hatte er laut Anklage lediglich die von den Beamten verfassten Schriftsätze zusammengestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte 30 Jahre Haft für den Clubpräsidenten des UEFA-Pokalsiegers 2006 und 2007 verlangt. Del Nido selbst bestritt die Vorwürfe.