„Hoppla Schwiiz“: Schweizer nach EM-Fehlstart ratlos

Maribor (dpa) - „Hoppla Schwiiz“ - nach zwei unerwarteten Niederlagen in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich ist die Schweiz mächtig unter Druck geraten.

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War das 0:2 gegen England zum Auftakt noch als Ausrutscher betitelt worden, macht man sich zwischen Genf und Basel nach dem 0:1 (0:0) in Maribor gegen Slowenien ernste Sorgen um das Aushängeschild des eidgenössischen Fußballs. Einen schlechteren Start hätte der neue Nationaltrainer Vladimir Petkovic beim WM-Achtelfinalisten nicht erwischen können. Zwei Niederlagen am Stück gab es zuletzt vor vier Jahren - ebenfalls in der EM-Qualifikation. Mit dem Resultat, dass die Schweiz das kontinentale Championat verpasste.

„Und jetzt, Herr Petkovic? Zwei Spiele, zwei Niederlagen, der Horror-Start für den neuen Nationaltrainer ist Tatsache“, titelte am Freitag die „Aargauer Zeitung“ und prophezeite dem Nachfolger von Ottmar Hitzfeld und seinen Schützlingen schwierige Tage.

Ein berechtigter, wenn auch kleinlicher Elfmeterpfiff von Bundesliga-Schiedsrichter Wolfgang Stark und die erfolgreiche Ausführung des früheren Kölners Milivoje Novakovic (78.) stürzten die Eidgenossen in ein Tal der Tränen, denn nichts hatte bis dahin auf eine neuerliche Niederlage hingedeutet. Während die Gäste zumindest in der ersten Halbzeit ein durchaus ansehnliches Spiel boten, waren die Hausherren praktisch chancenlos. Das einzige Manko im Schweizer Spiel: die Chancenverwertung.

„Am Ende fehlte es vielleicht an der Entschlossenheit und der Konzentration. Wir müssten mehr Verantwortung übernehmen, bei unseren Chancen, bei unseren letzten Pässen. Aber es ist im Fußball einfach so: Es kann immer ein Ausrutscher passieren, ein Penalty. Das 0:1 ist ein negatives Resultat, aber wir müssen jetzt so schnell wie möglich wieder den Kopf hochhalten und zeigen, dass wir eine Mannschaft sind, die Tore schießen kann“, analysierte Petkovic die 90 Minuten von Maribor und appellierte an seine Spieler: „Das ist ein Fehlstart! Das müssen wir uns vor Augen führen. Aber wir müssen kämpfen und ruhig bleiben.“

Vor allem aber muss sich Petkovic etwas einfallen lassen, denn im schweizerischen Blätterwald beginnt es bereits zu rumoren. Nur die Tatsache, dass die beiden Gruppenbesten und möglicherweise auch der Dritte noch nach Frankreich fahren, lässt noch keine übermäßige Kritik am Coach aufkommen. Nicht auszudenken, was passiert, wenn der gegenwärtige Weltranglisten-Zehnte am Dienstag auch gegen den letzten des FIFA-Rankings, San Marino, nicht die ersten drei Punkte einfährt.